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Detlev Kranz

Barry Stevens -
Gestalttherapie, Bewußtheit und Körper

Aus der Gestaltkritik

Gestaltkritik - Die Zeitschrift mit Programm aus den GIK Gestalt-Instituten Köln und Kassel
Gestaltkritik (Internet): ISSN 1615-1712

Themenschwerpunkte:

Gestaltkritk verbindet die Ankündigung unseres aktuellen Veranstaltungs- und Weiterbildungsprogramms mit dem Abdruck von Originalbeiträgen: Texte aus unseren "Werkstätten" und denen unserer Freunde.

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 Hier folgt der Abdruck eines Beitrages aus der Gestaltkritik (Heft 1-1999):

Foto: Barry Stevens (1983)
(
Barry Stevens, 1983)

Detlev Kranz

Barry Stevens -
Gestalttherapie, Bewußtheit und Körper

Vorweg noch diese Hinweise auf Beiträge und Bücher von Barry Stevens:

 

Mit diesem Artikel über Barry Stevens möchte ich den Leserinnen und Lesern eine bemerkenswerte Frau näherbringen, die in der Entwicklung der Gestalttherapie Ende der sechziger bis weit in die siebziger Jahre hinein eine bedeutende Rolle gespielt hat, die in Deutschland aber kaum bekannt ist.

Dies gilt insbesondere für ihre Form gestalttherapeutischer Arbeit mit dem Körper, die der "Zuhilfenahme" außergestalttherapeutischer Körpertherapien nicht bedarf, sondern die gestalttherapeutischen Ressourcen selbst nutzt. Ihre Unterstützung der Entwicklung der Gestalttherapie ist jedoch auch durchaus "handwerklich"-praktischer Natur. Sie hilft zeitweise bei der Verlagsarbeit im Verlag Real People Press, den ihr Sohn John O. "Steve" Stevens 1967 gründet, und der sich die Verbreitung gestalttherapeutischer Literatur zum Ziel setzt.(1)

John O. "Steve" Stevens dürfte vielen Gestalttherapeutinnen und -therapeuten als Autor des Buches "Die Kunst der Wahrnehmung" bekannt sein.(2) Er ändert später seinen Namen in Steve Andreas, und ist seit langem ein angesehener NLP-Trainer.

1976 gründen das Center for Gestalt Development, New York, und Joe Wysong die halbjährliche Zeitschrift The Gestalt Journal. Barry Stevens' Unterstützung charakterisiert Joe Wysong später als "fundamental für den Anfangserfolg".(3)

Barry Stevens wurde 1902 in New York geboren und starb 1985 in Meridian, Idaho. Sie führte ein ungewöhnliches, unkonventionelles Leben, das schon vor ihrem Kontakt mit Gestalttherapie durch ein Begreifen der Bedeutung von Bewußtheit für ihr Leben gekennzeichnet war. Leben mit Bewußtheit im Gegensatz zu Leben nach Regeln könnte man als ihr "Lebensthema" bezeichnen. Ihr letztes Buch "Burst Out Laughing", das weitgehend autobiographischen Charakter trägt, und dessen Erscheinen sie noch kurz vor ihrem Tod im Jahre 1985 erlebte, illustriert dies durch eine Reihe unterschiedlicher Episoden.(4)

Barry Stevens ist in erfrischender Weise nicht-autoritär und herrschaftskritisch. Sie trägt in ihrer persönlichen Art die rebellische, gesellschaftskritische Grundhaltung der Gestalttherapie weiter, wachsam und höchst sensibel gegenüber jeder Form von Herrschaftsausübung, Überwältigung und Entfremdung des Individuums. Dabei verfällt sie keiner isolierenden Selbst-Genügsamkeit, sondern sie bleibt gesellschaftsfähig und erhält sich ihre Vorstellung von Gemeinschaft und Mitteilen.

1967 begegnete sie zum ersten Mal Fritz Perls und damit der Gestalttherapie. Sie war zu dem Zeitpunkt 65 Jahre alt. Auf Anregung ihres Sohnes John nahm sie an einem Workshop mit Fritz Perls in San Francisco teil. Als Fritz Perls 1969 die USA verließ und sein Projekt des Gestalt Institute of Canada am Lake Cowichan in der Nähe von Vancouver begann, fuhr sie ebenfalls dorthin und begann dort im Juli, zusammen mit rund zwanzig weiteren Personen, ihre Gestalttherapie-Ausbildung. Ihre Erfahrungen, Erlebnisse und Überlegungen aus dieser Zeit bildeten die Grundlage für ihr Buch Don't Push The River.(5)

 

GEMEINSCHAFT

An Fritz Perls' Projekt am Lake Cowichan faszinierte Barry Stevens von Beginn an die Idee einer Gestalt-Gemeinschaft. Die ersten drei Monate erlebte sie als ein Zusammenwachsen mit den Menschen dort auf eine Gemeinschaft hin, die sich organismisch selbst regulierte und in einer experimentellen, bewußten Grundhaltung ihre jeweilige Form fand.

Dies änderte sich allerdings im Laufe der Monate, u.a. auch dadurch, daß mehr und mehr Menschen in die Gemeinschaft kamen; - und nach einer längeren Abwesenheit von sowohl Fritz Perls als auch Barry Stevens hatte sich die traditionelle, nicht-organismische Organisationsform durchgesetzt. Für Barry Stevens war damit aus einer Gestalt-Gemeinschaft ein Therapie-Ausbildungszentrum geworden, was ihr nicht entsprach.

Sie schreibt dazu später ( - alle Zitate aus englischen Titeln im Literaturverzeichnis erscheinen in meiner Übersetzung; D.K.):

"'Du bist ein Psychotherapeut und Du willst ein Ausbildungszentrum,' sagte ich zu ihm (zu Fritz Perls; D.K.). 'Ich bin keine Therapeutin, will nie eine Therapeutin sein, und ich möchte eine Gestalt-Gemeinschaft.'..." (6)

Es ist interessant zu sehen, wie Barry Stevens' Selbstverständnis in bezug darauf, ob sie sich als Gestalttherapeutin begreift oder nicht, sich ändert. Zu jenem Zeitpunkt in Lake Cowichan nimmt sie gerade wieder Abstand von dieser Rolle. Über einen längeren Zeitraum betrachtet versteht Barry Stevens Gestalttherapie für sich nicht als "Profession", nicht als Berufsausbildung, sondern als einen Zusammenhang von Einsichten und Erkenntnissen, die ihr Leben bereichern können - und das anderer Menschen ebenfalls.

Sie spricht in diesem Sinne viel häufiger von Gestalt - oder gestalt, mit kleinem g, "keine Glorifizierung" (7) - als von Gestalttherapie. Gestalt definiert sie zusammen mit ihrem Sohn "Steve" in einer Weise, die weit über traditionelle Psychotherapie hinausgeht:

"Vielleicht ist die bemerkenswerteste und dennoch offensichtliche Botschaft von gestalt diese: Wenn man die Ereignisse seines Lebens klar sieht, dann verläuft das Leben gut, ohne Verwirrung und unnötiges Elend. Manchmal ist das Leben schwierig und schmerzhaft, und manchmal ist das Leben voll Freude und erfüllt. Mit Bewußtheit kann man den Schmerz minimieren und die Freuden und Befriedigungen maximieren.

Gestalt ist tatsächlich mehr eine persönliche Übung, eine Lebensweise, als eine professionelle 'Therapie' oder eine 'Behandlung'. Es ist etwas, das man mit anderen tut und nicht an ihnen. Walter Kempler sagt es gut:

'Gestalttherapie, obwohl sie ursprünglich als eine Form der Psychotherapie vorgestellt wurde, basiert auf Prinzipien, die man als eine vernünftige Lebensweise betrachten kann. Mit anderen Worten, sie ist erst eine Philosophie, eine Seinsweise, und darauf aufgesetzt sind Wege, wie man dieses Wissen anwenden kann, so daß andere davon Nutzen haben können...Hoffentlich wird ein Gestalttherapeut mehr daran identifiziert, wer er ist, als daran, was er ist oder was er tut.'..." (8)

Es ist schon erstaunlich, wie sehr hier die Lebensweise, die auf gestalt(therapeutischen) Grundsätzen basiert, als Grundlage dessen gesehen wird, auf dem ein Gestalttherapeut ruht und aus dem heraus er oder sie zum Gestalttherapeuten oder zur Gestalttherapeutin wird. Die Perspektive, die sich darin eröffnet, deutet von Beruf auf Lebensweise; und Barry Stevens geht es um diese Art zu leben. Das, was sie mit gestalt meint, deckt sich mit vielem von dem, was sie bereits vorher in ihrem Leben selbst und für sich herausgefunden hat. Und dies ist etwas Anderes für sie, als eine Psychotherapie im engeren Sinne, die unter dem Namen Gestalttherapie existiert.

Der Wunsch nach ganzheitlichen, gemeinschaftlichen Lebensweisen kommt auch in Fritz Perls Projekt am Lake Cowichan zum Ausdruck, oder in seinen Überlegungen zu einem Gestalt-Kibbuz gegen Ende seines Lebens (9). Und auch für Barry Stevens führen die Erfahrungen mit Gestalttherapie zu dem Wunsch nach einer neuen, gemeinschaftlichen Lebensform, - viel mehr als nach Ausbildung oder Entwicklung in Richtung einer traditionellen Einzeltherapeutin.

Aus ihrer Sicht führt nichts, aber auch gar nichts, an der Entwicklung von Bewußtheit vorbei. Das ist der Kern, in Gestalttherapie wie in Gestalt oder gestalt.

 

BEWUSSTHEIT

Bewußtheit (10) kann sehr rätselhaft sein, wenn man "den Dreh nicht raus hat", meint Barry Stevens (11). Und anschließend: "Aber dies weiß ich: bei all meiner Unwissenheit sage ich, daß Bewußtheit ist wie der Berggipfel von dem aus man alles umher sehen kann. Ich hatte meine Nase so oft in meinem Leben am Boden, wie ein Schwein, das Trüffel sucht, und das, - diese Art und Weise, wie ich es tat -, ist nicht Bewußtheit."

Bewußtheit hat den Aspekt der Sinneswachheit gegenüber (Konzept-)Wissen. Bewußtheit gerät in Berührung. Es ist der Unterschied zwischen "wissen, daß ich eine Straße hinuntergehe, und mir bewußt sein, daß ich eine Straße hinuntergehe, wobei ich sinnlich wahrnehme, wie sich mein Körper bewegt, wie Fuß und Straße sich berühren..." (12). Bewußtheit ist dabei ohne Absicht, nimmt zur Kenntnis, ohne zu vergleichen oder Bedeutungen zuzuschreiben.

Insofern setzt Barry Stevens Beobachten mit Bewußtheit ab von dem, was sie als Denken bezeichnet. Gemeint ist Denken als Denken-über, als gedankliche Vorstellungen, Vor-Stellungen; Konzepte, die vor/über die bewußt erfahrbare Wirklichkeit gelegt werden; gedanklich-bildliche Fantasien über die Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, mich, andere etc. (13).

"Ohne Worte (oder Bilder, die eine andere Form von Worten sind) bin ich genau (accurate;), ich bin genau (right) hier und jetzt mit dem, was gerade geschieht, und tue, was angemessen ist in dieser Situation ohne darüber nachzudenken." (14)

Diese Erkenntnis allein ist jedoch noch nicht ausreichend. Leicht öffnet sich eine Falle in Form von "zur Regel machen". Mache ich meine Erkenntnis über die Bedeutung von Bewußtheit zur Regel, zu einem neuen muß, zu: "Oh ja, ich muß aufmerksam sein, ich muß dies merken, ich muß jeden Moment bewußt sein!" (15), bin ich schon wieder gefangen. Eine neue Regel anstelle von Bewußtheit; mit dieser Regel beschäftigt sein anstelle von bewußt sein. Auf die Regel schauen und den Augenblick verpassen.

Dies gilt auch, oder besonders, für die therapeutische Arbeit: "Gestalt ist: keine Regeln. Wann auch immer ich bemerke, daß ich nach einer Regel vorgehe, weiß ich, wo ich nicht bin - sogar, wenn meine Regel lautet, bewußt zu sein. Gegen Regeln zu gehen, ist dasselbe. Mich ohne Regeln zu bewegen, ist in sich selbst nicht schwer: Ich bewege mich und handle einfach angemessen, innerhalb der Bedingungen zu diesem Zeitpunkt. Jede Regel, egal ob mit guter Absicht, bringt mich irgendwann in Schwierigkeiten, denn alles verändert sich ständig..." (16).

Barry Stevens kritisiert in diesem Zusammenhang eine Tendenz, die sie unter Teilnehmern an Gestalt-Gruppen bemerkt, nämlich, daß Übungen, die als Experiment gemeint sind, z.B. "nicht über jemanden sprechen, sondern ihn/sie ansprechen", oder "keine Fragen stellen, sondern Aussagen machen", "auf das Wort weil verzichten, aber ersetzen" etc. zu Regeln gemacht und damit versteinert, und auch von der ursprünglichen Intention entfernt werden (17).

Von den 'du-mußt' zu den 'ich-möchte' zu gelangen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu heilsamerem Leben. Doch für Barry Stevens ist dies nur ein weiterer Schritt, dessen Vollendung für sie Bewußtheit ohne Ziele oder Absichten bedeutet. (Sie würde zu dem Begriff Vollendung anmerken, daß hier nur die Richtung des sich auf Vollendung hinbewegens gemeint ist, kein erreichbares Ziel in vollkommener Perfektion; ein sich annähern also). Und mit der Formulierung "ohne Ziele und Absichten" meint sie: Ziele und Absichten im Augenblick des Handelns loslassen, "vergessen" können; innerhalb des therapeutischen Handelns heißt dies besonders, keine Ziele für den Patienten zu haben.

"Wenn ein Therapeut ein Ziel für seinen Patienten hat, dann glaube ich, daß der Patient in Schwierigkeiten ist. Natürlich ist auch der Therapeut in Schwierigkeiten, aber das ist eine jener 'normalen' Schwierigkeiten, die wir für gegeben nehmen. Die Schwierigkeit, die ein Patient hat, wenn ein Therapeut ein Ziel für ihn hat, ist eine Vermischung mit den Schwierigkeiten, die er zu Anfang hatte, die ihn dazu veranlaßten, zum Therapeuten zu gehen." (18)

Für Barry Stevens liegt die Aufgabe der Therapeutin darin, den Patienten zu begleiten, ihm zu helfen, seine Form der Gesundheit zu finden. Das schließt aus, daß die Therapeutin Ziele für den Patienten hat, die sie ihm als neue Introjekte anbietet. "Laß jeden Menschen sich in seiner eigenen Weise bewegen, mit seiner eigenen Geschwindigkeit. Ich bin nicht so weise, daß ich wissen kann, was andere Menschen tun sollten - oder wann sie es tun sollten." (19).

Ziel- und Absichtslosigkeit, nicht nach Regeln vorgehen, gehört zu dem, was sie als den Verzicht auf Denken bezeichnet. Dazu gehört der Verzicht auf Konzepte in der direkten Arbeit. Diese Fähigkeit ist es, die zu qualitativ guter, therapeutischer Arbeit führt, und die sie sowohl bei Carl Rogers als auch bei Fritz Perls vorfand (20).

 

PHÄNOMENOLOGIE

Mit ihren Auffassungen zur Ziel- und Absichtslosigkeit, zum Verzicht auf Regeln und auf Konzepte (bzw. vorgefaßtes konzeptionelles Denken) und ihrer Betonung von Bewußtheit als Grundlage gestalttherapeutischen Arbeitens legt Barry Stevens (unausgesprochen) ihre Aufmerksamkeit in radikaler Form auf die phänomenologischen Seiten der Gestalttherapie.

Im weiteren Verlauf der Entwicklung der Gestalttherapie nimmt diese phänomenologische Seite zunehmend mehr Raum ein, wobei die Grundeinstellungen späterer Autoren sich kaum von denen Barry Stevens' in diesem Bereich unterscheiden.

So formuliert Robert Resnick: "Die erste Ebene ist bewußt zu werden. Die zweite Ebene ist die Bewußtheit des Bewußt-werdens, und des Lernens, wie man sich bewußt wird, so daß es ein sich selbst aufrechterhaltender Prozeß mit vielen Entscheidungsmöglichkeiten wird." (21)

Die phänomenologische Grundhaltung erfährt später eine spezifische Ausformung als dialogische Gestalttherapie, wobei auch hier eine große Nähe zu Barry Stevens' rund zehn bis fünfzehn Jahre früher gemachten Aussagen besteht:

"Es gibt keine Regeln im voraus wie eine Sitzung geleitet werden soll. Der Therapeut muß auf einem engen Grad wandern zwischen Objektivität und Subjektivität, jedoch sicherlich an beiden teilnehmen. ... Einer der ersten Schritte des Therapeuten, um eine dialogische Position zu beziehen, sieht so aus, daß er/sie, so wie es eben menschenmöglich ist, seine/ihre Vor-Annahmen ausklammert. In anderen Worten, der Therapeut versucht, wenigstens für den Augenblick, all sein Allgemeinwissen über Menschen, über Psychopathologie und diagnostische Kategorien auszusetzen, um so vollständig wie möglich offen zu sein für die Einzigartigkeit des anderen Menschen."(22)

Und schließlich sei hier noch einmal Robert Resnick zitiert, und zwar mit einer Aussage aus neuerer Zeit:

"Der zweite wichtige Aspekt der Phänomenologie, der entscheidend für die Gestalttherapie ist, ist als phänomenologische Methode bekannt. Es ist die Art zu lernen, wie man wieder frisch zuhört, indem man so viel wie möglich ausklammert - unsere Überzeugungen, Werte, Theorien, Interpretationen, Wissen etc. ... Im Grunde ist jeder therapeutische Ansatz, der den Gedanken beinhaltet, daß 'ich dich besser kenne als du es tust', verbunden mit einem Satz von Prinzipien, die geformt wurden, um zu entscheiden, was richtig für dich ist, nicht kompatibel mit Gestalttherapie." (23)

Man kann Barry Stevens als eine radikale Phänomenologin bezeichnen (mit einer kleinen Entschuldigung an sie für diese Etikettierung). Ihre Radikalität zeigt sich in ihrer Ablehnung des Interpretierens (24) von Klientenäußerungen oder -verhalten und in ihrem Bemühen - auf der anderen Seite - nur Beobachtungen mitzuteilen und sich auf das Offensichtliche zu beziehen.

 

THERAPIE UND MEDITATIONS-WEG

Wenn in einer Psychotherapie so viel Wert gelegt wird auf Bewußtheit, auf das Offensichtliche, auf Ziel- und Absichtslosigkeit, auf das Erkennen und die Distanzierung von Konzepten/konzeptuellem Denken, dann liegt es fast schon auf der Hand, wenn Bezüge zu meditativ-spirituellen Systemen hergestellt werden, wenn nach Ähnlichkeiten oder Übereinstimmungen Ausschau gehalten wird.

Auch Barry Stevens tut dies. Sie stellt für sich Verbindungen her zwischen Bewußtheit in der Gestalttherapie und Bewußtheit wie sie Teil traditioneller, meditativer Wege ist; z.B. im Zen-Buddhismus oder im Tai Chi. Gleiches gilt für Ziel- bzw. Absichtslosigkeit, die sie als Teil ihrer therapeutischen Haltung wie auch als Teil ihrer Lebensweise im allgemeinen beschreibt.

Ich halte diese Vergleiche oder gar Gleichsetzungen, wenn man sie verallgemeinert, allerdings für ausgesprochen heikel. Und, meines Erachtens, wagt sich Barry Stevens manchmal sehr weit vor, wenn sie Formulierungen prägt wie diese: "T'ai Chi ist Zen ist Dhana ist Meditation ist Yoga ist gestalt ist Bewußtheit ist Zen - und ich muß sie alle in einen Kreis bringen und irgendwo anfangen, um das zu erkennen." (25) Ich kann jedoch ihren Enthusiasmus nachvollziehen, wenn sie die übergreifende, die umfassende Qualität von Bewußtheit entdeckt, die nicht an bestimmte Systeme gebunden ist. Und die sie auch in den Worten ihres Vaters wiederfindet, als dieser ihr das Autofahren beibrachte: "Lausche auf die Gänge. Lausche auf den Klang der Reifen auf der Straße. Lausche auf den Motor ... rieche ihn. Erwarte nicht, daß die Straße hinter der Kurve so verläuft wie du glaubst." (26)

Vieles, was Barry Stevens über ihre Lebensweise mit Bewußtheit als zentraler Grundlage sagt, was sie als identisch betrachtet in Meditation und in Gestalttherapie und gestalt, erscheint mir auch als ähnlich; und die Art und Weise, wie sie ihre Erfahrungen und Erlebnisse wiedergibt, machen für mich, also aus meiner subjektiven Sicht, und aus meinen eigenen Erfahrungen mit Meditation, diese Aussagen bei Barry Stevens plausibel.

Aber losgelöst aus dem ganz speziellen Kontext ihres Lebens finde ich diese Gleichsetzungen problematisch und bedenklich im besten Sinne des Wortes: als wert, in Ruhe bedacht zu werden. Aus meiner Sicht können solche Aussagen im Rahmen von Gestalttherapie nicht personenunabhängig gemacht werden.

Ob Gestalttherapie-Bewußtheit ähnlich oder gleich mit Meditations-Bewußtheit ist, läßt sich nur durch denjenigen oder diejenige wirklich beurteilen, der/die beides in ausreichender Weise gegangen ist: den Weg einer Gestalttherapie-Ausbildung und den WEG der ÜBUNG in einer spirituell-meditativen Richtung (27).

Einflüsse und Prägungen in bezug auf Meditation und Spiritualität erhielt Barry Stevens im Verlauf ihres Lebens von Menschen wie Aldous Huxley, Swami Vivekananda, Al Huang,

Shunryu Suzuki-Roshi, und Tarthang Tulku Rinpoche; darüber hinaus insgesamt aus dem Zen-Buddhismus, aus Tai Chi, von den Vorstellungen der Indianer und der Bevölkerung Hawaiis.

Sie beschreibt Spontaneität einmal eingebettet in einem Zusammenhang mit Bewußtheit, Absichtslosigkeit, Nicht-Haften und Handeln:

"Sie ist das, was in einer Notfallsituation operiert, und es 'Keine Zeit zum Denken' gibt. Sie ist Beobachtung-Verstehen-Handeln ohne einen Zeitraum des Nachdenkens, der dazwischen geht. ... Die richtige Handlung wird von Moment zu Moment erkannt, wobei die Person sich immer in Übereinstimmung mit dem Geschehen befindet. Ich ist nicht präsent - ... Was also ist? Der funkelnde Moment, das in Freiheit sein ohne Gedanken. Nichts Bindendes. Es gibt weder Aktion noch Reaktion. Einfach 'es gibt'. ... Ball trifft Schläger trifft Ball. Der Mensch trifft den Menschen mit der Frische des Nicht-Erinnerns und der Himmel und die Wolken und die Erde sind einfach Teil von allem.Ich schluchze, während ich dies schreibe, und mich erinnere.

Kein Ich." (28)

Eine ähnliche Beschreibung der Einheit von Bewußtheit und Handeln könnte man wahrscheinlich auch in Texten über asiatische Kampfkünste finden. Weit entfernt ist Barry Stevens schließlich auch nicht davon, gehören doch Zen und Tai Chi zu wichtigen Erfahrungen in ihrem Leben. Aber viel bedeutsamer als diese sachlichen Bemerkungen, ist für mich Barry Stevens eigene Berührtheit angesichts ihres Erlebens, angesichts der Welt und ihres Teil- dieser-Welt-seins, mit einer durch ihre Worte durchscheinenden, bescheidenen Klarheit und einer Menschlichkeit, die verbunden ist mit der gesamten Schöpfung.

 

KÖRPER-BEWUSSTHEIT

Innerhalb der Gestalttherapie gilt Barry Stevens besonderes Augenmerk dem Körper. Sie veröffentlicht einen Aufsatz unter dem Titel Body work (29). Nun ist es allerdings nicht unproblematisch im Zusammenhang mit Gestalttherapie von Körperarbeit zu sprechen; schließlich handelt es sich hier um eine ganzheitliche Therapie. Es besteht die Gefahr, daß auf diese Weise die Körper-Seele-Geist-Spaltung, die die Gestalttherapie durch ihre ganzheitliche Betrachtung des Menschen gerade überwunden hatte, durch die Hintertür wiedereingeführt wird.

Sprachregelungen sind hierbei nicht unbedeutend. Im Verlauf ihres Artikels macht Barry Stevens klar, daß sie den Körper-Aspekt nicht losgelöst von der Ganzheit des Organismus sieht. Die primäre Aufmerksamkeit liegt bei ihrer Arbeitsweise auf dem Körper(-Aspekt des Organismus); - wendet sich jedoch im Rahmen des Gestaltbildungsprozesses die Aufmerksamkeit in eine andere Richtung, sei es zu Gedanken oder Gefühlen, so folgt Barry Stevens dabei ihrem Klienten.

Ich finde es erstaunlich, daß Barry Stevens' Vorstellungen von gestalttherapeutischer Körperarbeit nur wenig Resonanz gefunden haben. In den letzten Jahren konnte ich nur eine Arbeit finden, die direkt Bezug nimmt auf Barry Stevens; und zwar handelt es sich dabei um eine Studie zur Wirkung des Gestalt-Ansatzes auf das Körperbild im Sinne des Bildes vom eigenen Körper (30).

Barry Stevens nennt innerhalb des Artikels ihre Vorgehensweise body de-controlling, und macht dabei folgendes deutlich: "Zu lernen, wie ich meinen Körper entkontrolliere - nicht nur 'entspanne' - ist einer der Wege, auf dem ich zu einer Art Verstehen des natürlichen Funktionierens gelangen kann und zu einem In-Berührung-kommen damit, wie ich mich in dieses natürliche Funktionieren (störend; D.K.) einmische." (31)

Barry Stevens body de-controlling hat nichts zu tun mit starren Übungen und festen Zielen. Ihr Verhältnis zu ihrer jeweiligen Klientin oder zum jeweiligen Klienten ist nicht hierarchisch, sie hat keine Ziele für den Klienten. Ihre Methode ließe sich im Rahmen von Gestalttherapie-Theorie am ehesten als Experiment und Bewußtheitsübung im Sinne des Bewußtheits-Kontinuums bezeichnen, wobei die Betonung auf der Bewußtheit der Körperprozesse liegt, dort aber nicht bleiben muß.

 

VERLAUF

Sie selbst spricht auch von Erforschen: "Ich bitte die Person, die bereit ist, ihren Körper zu erforschen, sich mit dem Rücken flach auf den Boden zu legen." (32). Damit beginnt ihre Körperarbeit. Der Klient wird gebeten, die Knie zu heben bis die Fußsohlen flach auf dem Boden stehen. Aber: "Dies ist nur die Anfangsposition, die sich als am besten herausgestellt hat. Du mußt nicht dabei bleiben. Tatsächlich mußt du bei gar nichts bleiben." (33)

Der Klient wird gefragt, ob es irgendetwas in seinem Körper gibt, das seine Aufmerksamkeit auf sich zieht; oft ist das ein Schmerz, eine Spannung oder ein unangenehmes Gefühl. Er soll damit in Berührung bleiben, und zwar so leicht wie möglich; so daß er ganz leicht weitergehen kann, wenn etwas anderes in seinem Körper seine Aufmerksamkeit zu sich ruft. Manchmal reicht das In-Berührung-kommen mit unangenehmen Körperempfindungen bereits aus, um diese Empfindungen sich auflösen zu lassen.

Geschieht dies nicht, wird der Klient gebeten, bei dieser Empfindung zu bleiben, sich vertrauter mit ihr zu machen bzw. sie zu erforschen und dabei darauf zu achten, ob etwas geschieht oder nicht.

Gibt es keine unangenehmen Empfindungen, Schmerzen o.ä. schlägt Barry Stevens vor: "Schau dich in deinem Körper um, von innen. Fang irgenwo an und gehe irgendwo hin. Mach dieses Erforschen langsam ..." (34)

So lauten die Anweisungen am Anfang der Körperarbeit. Anweisungen, wenn man darunter eher strenge Vorschriften versteht, ist nicht das passende Wort für das, was Barry Stevens macht. Es handelt sich mehr um Vorschläge, die den Bewußtheitsfluß unterstützen sollen.

Sie beschreibt weiter, wie sie verbale Äußerungen des Klienten aufgreift, - also nicht auf der Körperebene bleibt -, und diese in einer Weise vertieft oder stärker ins Bewußtsein hebt, wie es aus gestalttherapeutischer Arbeit bekannt ist (35). Das Annehmen der Empfindung und das sich ihr so weit wie möglich zu überlassen, spielt dabei eine besondere Rolle. Der Gestaltbildungsprozeß erscheint als Leitlinie. Die Richtung kann zu Bildern oder Gedanken wechseln oder sich erneut dem Körper zuwenden.

 

Barry Stevens body work/de-controlling schließt die organismische Ganzheit nicht durch Beschränkung auf den Körper aus. Denken wird nicht diskriminiert. Isadore Froms Kritik an den "body workern", daß diese "mit Befehlen auftauchten wie 'geh raus aus dem Kopf und hinein in den Körper', als ob der Kopf nicht Teil des Körpers ist", wobei Gestalttherapie "mit dem ganzen menschlich-animalischen Organismus in seinem Umwelt-Feld arbeitet, nicht mit Köpfen oder Körpern.", trifft somit auf Barry Stevens nicht zu (36).

Es bestehen Verbindungen zwischen ihrer Form der gestalttherapeutischen Körperarbeit und dem Tai Chi, so wie sie es bei Al Huang kennengelernt hat. Genau genommen ist es die Verbindung zu dem, was Al Huang mit Wu Chi bezeichnet: Tai Chi, das der Form vorausgeht (37).

Manchmal, wenn eine Klientin oder ein Klient sich nicht von störenden Gedanken lösen kann, schlägt sie vor, kurz zum Atem zurückzukehren und dann wieder zu den Gedanken, u.U. mehrere Male. Wichtig ist ihr dabei, daß sich der Klient oder die Klientin nicht unter Druck setzt und antreibt. Allerdings stellt Aufmerksamkeit auf die Atmung keine Regel dar. "Ich lenke nicht generell die Aufmerksamkeit der Person auf ihre Atmung. Wenn das Entkontrollieren übernimmt, verändert sich die Atmung der Person, und sie geht oft durch genau so viele Veränderungen wie andere Teile ihres Körpers." (38)

 

KRITISCH-WACHSAMER GEIST

Nach ihren leidvollen Erfahrungen mit Fremdprägungen der eigenen Persönlichkeit, mit wirkungsvollen Konditionierungen durch Familie und Gesellschaft, die zu überwinden für Barry Stevens ein oft schwieriger und schmerzhafter Prozeß war, erhält sie sich eine kritische und wachsame Grundhaltung zu dem, was sie selbst erlebt und zu dem, was um sie herum geschieht:

"Seit dreißig Jahren oder so habe ich da und dort einmal gehört, daß wir uns auf eine 'Bewußtseins-Evolution' (conscious evolution) hin bewegen. Ich hatte einige hochfliegende mystische Gedanken darüber zu der Zeit - Konzepte (Fantasien) darüber, wo wir ankommen würden. Jetzt verstehe ich das Hinbewegen zu einem weiteren Konzept nicht als 'Evolution' - es ist nur das Auswechseln einer Fantasie durch eine neue. Indem ich meinen Geist von allen Fantasien kläre, erlebe ich mich und die Welt in einer anderen Weise, manchmal jenseits meiner eigenen Vorstellungskraft (believing)." (39)

Die schnelle Bereitschaft, sich anzupassen und sich an Regeln zu orientieren, speziell in Gruppen, betrachtet Barry Stevens als verhängnisvoll:

"Das Unterscheiden zwischen Denken und Fühlen ist mächtig wegen seiner Genauigkeit. In Encounter-Grupen vor einigen Jahren erlebte ich Menschen, die schnell lernten, daß es in den Gruppen richtig war, Gefühle auszudrücken und falsch, Gedanken auszudrücken. Als Ergebnis sagten die Leute 'Ich fühle...' zu dem, was Denken war, und brachten sich selbst und die anderen noch mehr durcheinander." (40)

Zum Zeitpunkt der Fertigstellung ihres Artikels body work hat Barry Stevens das von ihr entwickelte de-controlling immer wieder auch mit sich selbst und für sich selbst durchgeführt (41). Entdeckt hatte sie es erstmals 1955, in der Zeit ihrer schweren Krankheit. Damals begannen die Prozesse, die es bei ihr auslöste, ihr Angst zu machen; und so tat sie es für lange Zeit nicht weiter.

 

ZUM ABSCHLUSS

Über Barry Stevens zu schreiben, oder, besser gesagt, über ihre Erfahrungen und ihre Vorstellungen wie sie in ihren Texten zum Ausdruck kommen, bedeutet immer Verwässerung und Verschlechterung der Originale. Barry Stevens Texte sind komplex, vielschichtig und reich an Aspekten. Oft wechselt sie in kurzem Abstand die Ebenen und wendet sich anderen Seiten des jeweiligen Themas zu. Durch all die Richtungsänderungen hindurch bleibt die Person Barry Stevens in sehr persönlicher Weise spürbar.

Anläßlich ihres Todes schrieb Steve Andreas, früher John O. Stevens, über seine Mutter Barry Stevens: "Sie starb nicht ... in den Herzen und in dem Geist jener, die sie kannten, und die wußten, wie sie aus ihrem Kampf, das Leben zu verstehen, heraus schrieb, wobei sie immer ihr bestes tat, wie wir alle, und, ebenfalls wie wir alle, manchmal herausfand, daß es nicht gut genug war, was sie als Zeichen nahm, weiter zu gehen und es noch einmal zu versuchen ... und noch einmal ..." (42)

Und ? ... Ist es nicht so?

Anmerkungen:

(1) Stevens 1970, 67. (2) Stevens, J.O. 1971. (3) Wysong 1986, 74. (4) Stevens 1985. (5) Stevens 1970; zur weiteren Biographie s.a. Kranz 1998. (6) Stevens 1970, 266/67. (7) Stevens J.O. 1975, i. (8) Stevens J.O. 1975, ii. (9) Perls 1969b, 322.

(10) Das englische/amerikanische Wort, das ich mit Bewußtheit übersetze, lautet awareness. In der Regel wird es entweder mit Bewußtheit oder Gewahrsein übersetzt. Ich habe mich für Bewußtheit entschieden, weil dieses Wort im Deutschen am besten den aktiven Aspekt von awareness wiedergibt, nämlich, daß Bewußtheit kein Zustand ist, der einmal "eingeschaltet" wird und dann andauert, sondern daß Bewußtheit von Moment zu Moment neu erschaffen wird, es sich also um eine Art ständigen Erwachens in den jeweiligen Augenblick handelt.

(11) Stevens 1985, 125. (12) Stevens 1970, 117. (13) Stevens 1975b, 186ff. (14) Stevens 1975b, 192. (15) Stevens 1975a,182. (16) Stevens 1975a, 182/83. (17) Stevens 1970, 63. (18) Stevens 1970, 35. (19) Stevens 1975a, 177. (20) Stevens 1970, 239. (21) Resnick 1984, 26. (22) Hycner 1985, 34+37. (23) Resnick 1995, 4 + 8.

(24) Diese Auffassung wird nicht von allen Gestalttherapeuten geteilt. Als Beispiel hier eine Äußerung von Joel Latner: "Ich kann in der Gestalttheorie nichts gegen Interpretieren finden. Die scharfe Kritik richtet sich eher gegen ungesundes Introjizieren. Interpretationen sind wie die anderen Reaktionen, die der Therapeut gegenüber dem Menschen hat, der zur Therapie kommt; von: ob er den neuen Bart oder Haarschnitt mag, bis zu Urteilen über die Qualität der Figurbildung. Sie sind Bestandteil der Begegnung zweier Menschen an der Kontaktgrenze, die Erfahrung von Unterschied. Die Regel - über den Daumen - (weil sie die therapeutische Arbeit fördert), nicht ein Gebot, ist, daß diese Unterschiede durch den Therapeuten nur in dem Ausmaß eingeführt werden, wie der Mensch, der sich in Therapie befindet, den Kontakt auch unterstützen kann." (Latner 1987, 15).

(25) Stevens 1985, 73. (26) Stevens 1985, 73.

(27) Diese Problem geht weit über den Artikel hinaus, ist aber bedeutsam; denn mir scheint, daß es in den letzten Jahren eine Tendenz gibt, zu schnell die Grenzen und Unterschiede zwischen Gestalttherapie und Meditations-Wegen zu verwischen, - gerade in bezug auf Bewußtheit und Transformation. Wir sollten zurückhaltend sein in diesen Fragen. Irrtümer und Täuschungen sind meist schneller in die Welt gesetzt als wieder herausgeschafft.

Dabei kann ein Gestalttherapeut in seinem persönlichen, spirituellen Weg ja durchaus authentisch sein, so wie ich es auch bei Barry Stevens und bei einigen meiner Gestalttherapie-Lehrern erlebt habe. Ich bin dankbar und froh über die Reichhaltigkeit ihrer Persönlichkeiten.

Aber, noch einmal zum Abschluß, vorschnelle Gleichsetzungen von Therapie und med.-spirituellen Wegen halte ich für sehr problematisch.

(28) Stevens 1985, 27. (29) Stevens 1975a. (30) Clance u.a. 1994, 96. (31) Stevens 1975a, 157. (32) Stevens 1975a, 157. (33) Stevens 1975a, 157.

(34) Stevens 1975a, 159. (35) Stevens 1975a, 160. (36) From 1984, 10.

(37) Stevens 1975a, 172 + 178. (38) Stevens 1975a, 162/63.

(39) Stevens 1975a, 162. (40) Stevens 1975a, 162. (41) Stevens 1975a, 173. (42) Andreas 1985, 5.

 

Literatur

Andreas, S.(1985): Text zum Tode Barry Stevens, Boulder, Col. (unveröffentlicht)

Clance, P.R. u.a. (1994): The Effects of the Gestalt Approach on Body Image. In: The Gestalt Journal, No. 1, 95-114

From, I. (1984): Reflections on Gestalt Therapy. After Thirty-Two Years of Practice. In: The Gestalt Journal, No. 1, 4-12

Huang, A. C. (1973): Lebensschwung durch T'ai Chi. München (1973: Real People Press/1979: O.W. Barth)

Hycner, R.H. (1985): Dialogical Gestalt Therapy. An Initial Proposal. In: The Gestalt Journal, No. 1, 23-49

Kranz, D. (1998): Barry Stevens - Versuch über ein unregelmäßiges Leben. In: Gestalttherapie, Heft 2 (Edition Humanistische Psychologie)

Latner, J. (1983): This is the Speed of Light. Field and Systems Theories in Gestalt Therapy. In: The Gestalt Journal, No. 2, 71-90

- (1987): Machinery in the Basement. In: The Gestalt Journal, No. 1, 8-17

Perls, F.S. (1969a): Gestalt-Therapie in Aktion. Stuttgart (1969: Real People Press/1976: Klett)

- (1969b): Gestalt-Wahrnehmung. Verworfenes und Wiedergefundenes aus meiner Mülltonne. Frankfurt (1969: Real People Press/1981: W. Flach)

Rawle, M. (1987): The Beginnings. In: The Gestalt Journal, No. 1, 37-40

Resnick, R.W. (1984): Gestalt Therapy East and West. Bicoastal Dialogue, Debate or Debacle? In: The Gestalt Journal, No. 1, 13-32

- (1995): Gestalt Therapy. Principles, Prisms and Perspectives. Interview by Malcolm Parlett. In: The British Gestalt Journal, No. 1, 3-13

Rogers, C./Stevens, B. (1967): Von Mensch zu Mensch. Möglichkeiten, sich und anderen zu begegnen. Paderborn (1967: Real People Press/1984, 21986: Junfermann)

Stevens, B. (1970): Don't Push the River. Lafayette, Cal. (Real People Press; Neuauflage Anfang der 80er Jahre bei Celestial Arts, Berkeley, Cal.)

- (1975a): Body Work. In: Stevens, J.O., Hrsg.: gestalt is. Moab, Utah,

(Real People Press), 157-184

- (1975b): Voids, Voids, Voids, - Noddings! In: Stevens, J.O., Hrsg.,

a.a.O., 185-200

- (1985): Burst Out Laughing. Berkeley, Cal. (Celestial Arts)

Stevens, J.O. (1971): Die Kunst der Wahrnehmung. Übungen der Gestalttherapie. München (1971: Real People Press/1975, 91986: Chr. Kaiser)

- Hrsg. (1975): gestalt is. Moab, Utah (Real People Press)

Wysong, J. (1986): Barry Stevens. In Remembrance. In: The Gestalt Journal, No. 1, 71-75 

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 Zum Autor:

Foto: Detlev Kranz

Detlev Kranz

geb. 1952, Lehrer für Gymnasien; Studium in Münster; lebt in Hamburg; Gestalttherapieausbildung bei Gerhard Selter (Münster) und Jerry Kogan, Marianne Fry, Michael Smith u.a. (Frankfurt, GENI); Arbeit u.a. als Wissenschaftl. Angestellter in der Hamburger Schulbehörde und als Lehrer und Betreuer in Projekten für arbeitslose Jugendliche.
"Nachdem ich den ersten Teil meiner Gestalttherapieausbildung bei Gerhard Selter beendet hatte, suchte ich nach neuen Lehrern. Barry Stevens' Buch "Don't Push The River" hatte mich so beeindruckt, daß ich versuchte, mit ihr in Kontakt zu kommen. 1982 entstand ein Briefwechsel zwischen uns, und sie lud mich ein, im Sommer 1983 zwei Wochen mit ihr in Kalifornien zu verbringen. Sie lebte dort für eine Weile bei Freunden und erholte sich von den Folgen eines Schlaganfalls. Zur weiteren Ausbildung verwies mich Barry Stevens dann an Stephen Schoen, und der wiederum empfahl mir Jerry Kogan in Frankfurt."

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