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Michael V. Miller
Gestalttherapie in Aktion
Anmerkungen zu Fritz Perls' bekanntestem Buch


Aus der Gestaltkritik

Gestaltkritik - Die Zeitschrift mit Programm aus den GIK Gestalt-Instituten Köln und Kassel
Gestaltkritik (Internet): ISSN 1615-1712

Themenschwerpunkte:

Gestaltkritik verbindet die Ankündigung unseres aktuellen Veranstaltungs- und Weiterbildungsprogramms mit dem Abdruck von Originalbeiträgen: Texte aus unseren "Werkstätten" und denen unserer Freunde.

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  Hier folgt der Abdruck eines Beitrages aus der Gestaltkritik 2-2001:

Michael V. Miller
Gestalttherapie in Aktion
Anmerkungen zu Fritz Perls' bekanntestem Buch

 

Michael Vincent Miller (Foto von Torsten Bastert)Michael Vincent Miller (Foto von Torsten Bastert)

Vorweg noch diesen Hinweis auf einen weiteren Text des Autors: Die Poetik der Theorie. Paul Goodmans psychologische Essays

1.

Das erste Mal, als ich sah, wie Frederick "Fritz" Perls die Gestalttherapie demonstrierte - es war 1966 und er war schon über siebzig Jahre alt -, hatte er ausgebeulte, farblose Hosen und ein besticktes afrikanisches Hemd an. Er sah eher aus wie ein alter Künstler der Boheme als wie ein europäischer Psychiater. Wir saßen im Kreis, und reihum standen wir auf, um zu zwei leeren Stühlen zu gehen, die neben Perls standen. Wir "arbeiteten" an einem Traum oder gaben zum Vorteil der Gruppe etwas anderes von uns seiner kritischen Prüfung preis. Währenddessen rauchte er Kette. Statt psychoanalytische Interpretationen vorzunehmen, bellte er in seinem schweren deutschen Akzent mit den Ausdrücken der Westküsten-Hippies Kommentare wie der Regisseur eines Balletts oder Theaterstücks. Wenn jemand reagierte, indem er "die Rolle des Schwindlers" spielte (einer seiner bevorzugten abwertenden Ausdrücke), verhielt er sich gelangweilt oder verwirrt und rollte übertrieben frustriert oder ungläubig seine Augen. Oft machte er sarkastische Späße auf Kosten der freiwilligen "Patienten", ganz ähnlich wie ein Komiker im Nachtklub, der mit dem Mikrophon von Tisch zu Tisch geht und die Gäste provoziert. Allerdings stellte sich gewöhnlich heraus, daß in Perls Späßen ein gewitzter therapeutischer Clou versteckt war. Hier und da leuchteten seine Augen stolz, wenn jemand lebendig wurde und ein überzeugendes Gefühl ausdrückte. Er war abwechselnd boshaft, vulgär, intim, unverschämt, brillant, verführerisch, zänkisch und sanft. In jeder Hinsicht wich sein Verhalten völlig von der poker-gesichtigen Neutralität ab, die man bei der in jenen Tagen in der klinischen Welt noch vorherrschenden Praxis der Psychoanalyse verlangte.

Ein guter Freund, ein Sozialarbeiter, der sich bei Perls ausbilden ließ, hatte mich überredet, an einem Wochenend-Workshop für Psychotherapeuten teilzunehmen. Perls hielt diese Workshops einmal monatlich an verschiedenen Orten in der Bay Area [von San Francisco] ab. Dieser fand im Wohnzimmer eines unordentlichen Apartments statt. Das Haus stand auf einem der eigenartig abrupten Felsen von San Francisco, und man konnte die ganze Bucht überblicken. Eingepfercht mit einem Haufen Therapeuten, umgeben vom Ozean, fühlte ich mich etwas schwindlig und verwirrt, ein normaler Gemütszustand in San Francisco während der 1960er Jahre, wo man fast täglich von einer neuen Erfahrung in die nächste stolperte. Die Atmosphäre im Raum bestand aus gespannter Aufmerksamkeit gemischt mit aufgestauter Angst oder Erregung - es war schwer zu sagen, was vorherrschend war. "Persönlich zu wachsen" war die neue heroische Tat in den 1960ern. Es lag sogar eine sexuelle Note in der Luft, so als wäre das Versprechen einer solchen Selbstoffenbarung ein orgiastischer Ritus. Ich erinnere mich an ein aus Perls' Gefolge stammendes Mädchen in Sandalen und mit langen schwarzen Haaren bis zur Hüfte, das wild mit mir flirtete, bis ich auf den leeren Stuhl mußte. Ich muß etwas blödes gesagt oder meine Persönlichkeit einfach nicht dramatisch genug rübergebracht haben, weil es schlagartig das Interesse an mir verlor. Ich fühlte mich wie ein Anfänger, der den Ball versiebt und damit die Chance bei der Cheerleaderin verspielt hat. Wir hatten das Gefühl, der Geburt einer neuen Therapie beizuwohnen. Dieses Gefühl wurde von Perls kultiviert, obwohl die Gestalttherapie zu dem Zeitpunkt schon zwanzig Jahre alt war. Aber sie war nicht sehr bekannt. Er barst vor Energie und Ungeduld wie jemand, der sich beeilen muß, seine Botschaft zu verkünden, bevor es zu spät war. Tatsächlich lebte er nur noch vier Jahre.

Ich entsinne mich auch an meine Überraschung, als ich eine stark übergewichtige Mitarbeiterin einer psychologischen Beratungsstelle beobachtete, die in Tränen tiefer Trauer ausbrach, nachdem Perls sie aufgefordert hatte, sich vorzustellen, ein gestrandeter Wal zu sein. Der Wal war in einem Traum über maritimes Leben aufgetaucht, den sie gerade erinnert hatte. Mit der Unterstützung von Perls schien sie vor unseren Augen zu einem vernachlässigten Kind zu schmelzen, das allein in seinem Raum ist und sich über die Leere seiner Existenz beklagt. Eine solche Regression findet, wenn überhaupt, normalerweise erst nach einer langen Therapie statt. Als Perls ihr sagte, nachdem die Tränen getrocknet waren, sie solle das Meer in ihrem Traum werden, schien ihre gewaltige Form nicht mehr die sichtbare Last ihres Selbsthasses zu sein, sondern vielmehr das gute Zeichen dafür, daß sie vor Leben überfließen konnte.

Als sie den Stuhl - den Perls den "heißen Stuhl" nannte, was er gewiß auch war - verließ, folgte ihr unmittelbar ein Psychiater, dessen verachtende Art klar machte, daß er schon alles über sich wußte, was er wissen wollte. Er erzählte Perls einen Traum, in welchem er auf einer Autobahn an verlassenen Bauernhöfen entlang fuhr. Nachdem Perls ein paar neunmalkluge Bemerkungen über die Anmaßung und die rigide Selbstkontrolle des Klienten gemacht hatte, vielleicht um ihn weichzuklopfen, forderte er ihn auf, sich vom Fahrersitz zu erheben, auf den anderen Stuhl zu setzen und als Autobahn zu sprechen. Die Arroganz des Psychiaters brach zusammen, und im ärgerlichen Winseln eines kleinen Jungen sagte er: "Jeder fährt über mich hinweg." Wieder überraschte mich die mysteriöse Geschwindigkeit, mit der diese Methode die Leute in lange verdrängte Regionen der Kindheit führte oder verborgene Widersprüche in ihrer Persönlichkeit dramatisch zum Ausdruck brachte. Es gab keine Umwege über das Unbewußte. Die Kindheitserfahrungen waren plötzlich einfach verfügbar und absorbierten die ganze Person.

Perls verfolgte besonders die Absicht, Oppositionen zu entdecken und hervorzurufen. Oft brachte er die Polaritäten - Erwachsener und Kind, gegensätzliche Bilder in einem Traum, unzusammenhängende Aspekte in der Präsenz einer Person - in einen Dialog, indem er die beiden Stühle benutzte. Nachdem dann die unterschiedlichen Seiten einer Person ihre Unstimmigkeiten ausgesprochen hatten, erklärte er jedes Mal, eine Wiedervereinigung sei möglich. Dann macht der "unauthentische" (eine andere seiner Lieblingsdiagnosen) Erwachsene, der mit dem Verdecken oder Verdrängen seiner Verletzlichkeit beschäftigt ist, einen Schritt auf ein wirkliches Erwachsensein zu.

Die Mitglieder dieser Gruppe - hochqualifizierte Gesundheitsarbeiter aus Krankenhäusern, Kliniken und Privatpraxen - weinten, wüteten und lachten nacheinander, wenn sie auf dem sogenannten "heißen Stuhl" saßen. Mein Erstaunen wurde zu Fassungslosigkeit, als eine dünne, elegant gekleidete Dame, eine Psychologin, bekannte, daß sie dringend furzen müsse. Perls sagte: "Mach's." Und sie furzte. Hier gab es eine Diskrepanz, die therapeutisch bedeutsam hätte gewesen sein können, aber sie ging über die gewöhnlichen diagnostischen Kategorien hinaus. Vielleicht war das Ziel, das Selbst in Berührung mit der biologischen Natur zu bringen oder der Gruppe die Botschaft zu übermitteln, daß selbst wohlgebildetete Doktoren manchmal einen lassen müssen. Aber eins schien mir klar: Wichtiges psychologisches Material, das unterdrückt, verdrängt oder anderswie versteckt war, wurde fast unmittelbar ans Licht gebracht, so wie sich das dünne, traurige, verlassene Mädchen aus dem dicken Wal der Mitarbeiterin der psychologischen Beratungsstelle herausschälte oder der angepaßte, gehässige Drittklässler unter dem Dach der Überlegenheit des Psychiater hervorkroch. Erst später erkannte ich, daß diese verwirrenden Metamorphosen die Tür zu therapeutischen Möglichkeiten öffnen können, aber nicht die Therapie selbst sind. Selbsterkenntnis kann selten in so apokalyptischer Form assimiliert werden.

Das waren die Sechziger, und das war die Version der Gestalttherapie, die Perls (nach vielen anderen Versionen) entwickelt hatte, um in die Zeit zu passen. Es war die Zeit der anarchistischen utopischen Träume, botanischen und chemischen Experimenten mit der Realität, Lausbubenstreichen gegen die Bürokratie und ärgerlichen Demonstrationen gegen Krieg und Unterdrückung von Minoritäten. Die Jugendlichen trieben das demokratische Ideal bis zum Äußersten, indem sie auf die Freiheit von jedem drangen, seinen Erfahrungs-Horizont zu erweitern und sich sexuell, emotional und politisch selbstzuverwirklichen. Perls in seinen ausgebeulten Hosen und zerknitterten Hemden schien sich wohlzufühlen inmitten der rebellischen Generation: In seinen Gruppen von Gesundheitsarbeitern übergoß er die Autorität mit Hohn und Spott. Mit Verachtung im Gesicht blies er den Rauch zur Decke oder schaute abwesend aus dem Fenster, wenn die Leute ihr Elend in Form von Selbstmitleid ausdrückten oder ihre Feindseligkeit hinter Ablenkungen und Freundlichkeiten versteckten. An dem Wochenende passierten viele überraschende Dinge. Persönlichkeitsstrukturen schienen sich - unter Perls' Schlägen - augenblicklich zu verändern, Symptome verschwanden im Nichts. In jenen Tagen hatte ich mein Studium der Literaturwissenschaft an der University of California abgeschlossen. Während Perls wichtigtuerische Psychiater überzeugte, sich wie die Zirkustiere, Fahrstühle, Springbrunnen und Regenschirme - meist Bilder aus ihren Träumen - zu geben, dachte ich: "Kann die Bedeutung der Metapher wirklich so weit getrieben werden?" Jedenfalls war sein Einfluß auf mich andauernd: Anstatt meinen Schülern Aufgaben zu stellen wie der Interpretation von "The Rape of the Lock" oder "Moby Dick", begann ich, mich mit den psychologischen Problemen der Leute zu beschäftigen.

 

2.

"Gestalt Therapie in Aktion" (1969, dt. Stuttgart, 4. Auflage 1986) ist Perls pur, eine Serie von Live-Auftritten in den späten 1960ern am Esalen Institute, jener Festung der Selbstverwirklichung an der Westküste. Hier zeigt sich der charismatische Begründer der Gestalttherapie in seiner schöpferischen Genialität, seiner Tapferkeit, seinem Hunger nach Anerkennung und seiner Tendenz, sowohl den Slang der Hippies als auch ungewöhnliche klinische Fachausdrücke zu benutzen. So können wir an seinen improvisierten Referaten teilnehmen, seinen Ansichten zur menschlichen Natur und gegenwärtigen Kultur lauschen, die er mit dem Gestus ultimativer Autorität vorträgt, und vor allem werden wir Zeuge seines theatralischen Stils, die Leute ihre Träume nachspielen zu lassen oder ihre Charakterzüge in Form von Dialogen und Sketchen auf die Bühne zu bringen. Das Buch ist eher gesprochen als geschrieben, da es fast vollständig aus transkribierten Tonbandaufzeichnungen von Perls' späten Workshops und Seminaren besteht. Viele bekannte Therapeuten veröffentlichen ihre Großtaten heute in transkribierten Büchern, Tonbandaufzeichnungen oder Filmen. Aber als Perls das tat, war es eine neue Sache. Selten gelang es, ein so abgerundetes und intimes Portrait zu schaffen, wie es "Gestalttherapie in Aktion" ist. Perls versteckte seine Persönlichkeit nicht hinter Techniken.

So viel guter Wille, Hoffnung und Energie spricht aus den Gruppen, die in diesem Buch vorkommen, daß man das Gefühl bekommt, seine Seiten seien mit kalifornischer Sonne vollgesogen, in deren Wärme die eigenen Widerstände dahinschmilzen. Aber "Gestalttherapie in Aktion" ist ein Kind der Sechziger, und aus der Distanz von zwanzig Jahren sind seine Farben etwas ausgewaschen und verblaßt, so wie eine Postkarte aus einem exotischen Ferienort. Das Buch gibt nicht vor, eine Theorie oder Praxis systematisch vorzustellen. Lebendig, improvisiert, inspiriert, wurde es unausweichlich zu Perls' populärstem Buch, was eine unglückliche Konsequenz hatte. Viele Leute meinten, es enthielte alles, was man benötigte, um Gestalttherapie zu begreifen. Eine Ansicht, die ganz falsch ist.

Viele, die "Gestalttherapie in Aktion" gelesen haben, als es zuerst erschien, sahen darin ein Manifest der therapeutischen Revolution in einer Zeit, als es viele schräge Manifeste gab. Wir fühlten uns sowohl erleichtert als auch unwohl, als Perls die Akademisierung der psychoanalytischen Theorie verfluchte und uns zeigte, wie wir uns aus dem engen, ritualisierten Verhalten der Psychoanalytiker befreien konnten. Seine Kritik wird viel verständlicher auf dem Hintergrund seiner eigenen analytischen Ursprünge bei vielen der großen orthodoxen wie dissidenten Freudianern. Unter seinen Analytikern und Supervisoren befanden sich etwa Wilhelm Reich, Karen Horney, Otto Fenichel und Helene Deutsch. Nun kehrte er die Strenge der Psychoanalyse um, als sei es seine Mission, in die Psychotherapie das Element der Show einzuführen. Er machte die Psychotherapie vor allem unterhaltsam! Perls' Version der Gestalttherapie in "Gestalttherapie in Aktion" kommt als mutige Ketzerei rüber, die als magische Show inszeniert ist. Man kann sich ihn vorstellen als Häretiker, der eine Frau zersägt.

In der Sturm- und Drang-Zeit der Sechziger war das ein sehr anziehender Standpunkt. Das erklärt, warum der Einfluß von "Gestalttherapie in Aktion" weit über den Kreis der professionellen Therapeuten hinaus reichte - vielleicht sogar an ihm vorbei lief - und einen Kultstatus unter Freaks des Persönlichkeitswachstums, Außenseitern unter den Therapeuten und Collegestudenten in Berkeley und Cambridge erlangte. Die spirituellen Handlungen in "Gestalttherapie in Aktion" lassen einen vergessen, daß Perls hier die Gestalttherapie vorführt, nicht praktiziert. Das hatte zur Folge, daß das Buch eine ziemlich weitverbreitete Fehlkonzeption begünstigt hat: nämlich daß die Gestalttherapie ein Arsenal von Techniken sei, die darauf basieren, daß der Klient auf zwei Stühlen statt einem Stuhl sitzt; daß sie ein schneller und einfacher Weg ist, neurotische Panzerungen wegzusprengen; und ganz allgemein, daß der persönliche Stil von Perls identisch mit der Gestalttherapie ist.

Solche Konzeptionen machen eine eigentümliche Phase in der Entwicklung der Gestalttherapie zum Ganzen der Gestalttherapie und übersehen, was wirklich radikal und innovativ an ihr war, nämlich ihre einleuchtenden, neuartigen und allgemeinverständlichen Annahmen über die Funktion des menschlichen Organismus. Diese Annahmen sind von Perls in Zusammenarbeit mit anderen lange vor seiner Zeit in Esalen ausgearbeitet worden, und die Schlußfolgerungen daraus stellen einen bleibenden Beitrag zur hohen Kunst der Psychotherapie dar. Auch dies ist in "Gestalttherapie in Aktion" zu finden, aber man hat es hinter dem Gerüst zu suchen, das Perls zum Zwecke der Demonstration errichtet hat. Das Buch sollte im Zusammenhang mit zwei früheren Werken von ihm gelesen werden, "Ego, Hunger, and Aggression" (1942, dt. Stuttgart 1979 unter dem Titel "Das Ich, der Hunger und die Aggression") und Teil II von "Gestalttherapie" (Perls, Hefferline, Goodman, 1951, dt. München 1991, unter dem Titel "Gestalttherapie: Grundlagen"). Beide der früheren Werke sind Koproduktionen - das erst mit seiner Frau Laura, die ein ungenannter Koautor blieb, das zweite mit Paul Goodman, der ein Manuskript von Perls in ein theoretisches Gebäude der Gestalttherapie umarbeitete.

Die Mißverständnisse sind nicht nur Perls' Fehler, aber er ist auch nicht völlig unschuldig an ihnen. Viele ehrwürdige Kliniker und Erneuerer der Psychotherapie seit Freud - Reich, Jung, Milton Erickson. R.D. Lang, um nur einige der überzeugendsten Beispiele zu nennen - werfen zweifelhafte Schatten auf ihre Gefolgsleute. Sie spielen doppeldeutige Rollen: Sind sie Wissenschaftler, die Geheimnisse der menschlichen Natur erforschen, oder religiöse Heiler? Führen sie Taschenspieler-Tricks vor? Sind sie Scharlatane? Sind sie mißverstandene Genies, Querulanten oder sogar Verrückte? Gehen ihre Ursprünge auf primitive Traditionen zurück - Schamanismus und Hexerei - oder wenden sie die deduktive Logik newtonscher Wissenschaft auf die Natur an? Vielleicht müssen sie sich als unerreichbare oder mystische Autoritäten darstellen, um die Klienten aus ihren Widerständen herauszuholen und Schüler zu überzeugen, zu Anhängern zu werden. Es wird oft gesagt, Dichter und Künstler müßten sich ihr Publikum schaffen. Vielleicht müssen sich Gründer von psychotherapeutischen Schulen sowohl Klienten als auch Schüler schaffen. Aber eine einflußreiche, charismatische Figur zu werden, beinhaltet das Risiko, sowohl sklavische Anhänger als auch vorurteilsbeladene Kritiker hervorzubringen. In seiner Eile, die Botschaft zu verbreiten, vernachlässigte Perls in seinen späten Jahren das systematische Denken und hinterließ den angehenden Gestalttherapeuten ein Erbe von zweifelhaftem Wert.

Trotz der Begrenzungen, die die Form von "Gestalttherapie in Aktion" darstellt - und es sind zum großen Teil Perls' eigene Begrenzungen -, hat das Buch vieles jenseits des historischen Interesses zu bieten. Perls behandelt die Neurose als eine Art "Trance-Zustand", in welchem man insgeheim völlig von den losen Enden der kindlichen Angst absorbiert ist und dadurch vom lebendigen Kontakt mit der gegenwärtigen Situation abgehalten wird. Die zentrale Aufgabe der Therapie sei nicht, erklärt er, die Klienten zu überzeugen, geheimnisvolle Interpretationen ihrer frühkindlichen Biographie zu akzeptieren, vielmehr ihnen zu helfen, lebendig und unmittelbar den gegenwärtigen Augenblick zu erfahren. Dieses Ziel kann weder durch Geistesblitze der Einsicht noch durch Umprogrammierungen des Verhaltensprogramms erreicht werden. Aber es wird auch nicht erreicht, indem einfach die Emotionen befreit werden (wie Perls manchmal zu unterstellen scheint). Es ist mehr das Erwachen in einer unmittelbaren und einfachen Gegenwart, das sich in diesem kleinen Gedicht von Wallace Stevens ausdrückt:

 

In my room the world is beyond my understanding

But when I walk I see that it consists of three or four hills and a cloud.

 

[Drinnen in meinem Zimmer verstehe ich die Welt nicht

Aber draußen sehe ich: Sie besteht aus drei oder vier Hügeln und einer Wolke.]

 

Von Perls' Standpunkt aus gesehen sind Sarkasmus, Witz, Drama und Schock geeignete Mittel, um die Klienten aus der abgestandenen Luft in den Zimmern ihrer Neurose, in denen sie benebelt hinter verschlossenen Türen fixiert waren, hinaus an die frische Luft zu bringen. Im Prinzip erinnert seine theatralische Taktik an den Trick eines Zenmeisters, der seinen meditierenden Schüler mit einem hölzernen Schwert schlägt, um ihn an die Berührbarkeit der Gegenwart zu erinnern.

Aber das hölzerne Schwert enthebt nicht von der Notwendigkeit, für viele Stunden diszipliniert zu meditieren. Ebenso gibt es keine Methode oder Technik, die den langsamen schrittweisen Fortschritt ersetzt, der in der Therapie entsteht, indem die "Selbstvergewaltigungen" und eingefahrenen Wege, die Realität zu formen, erkundet und offen gemacht werden. Die schnellen Schnitte, die Perls' Demonstrationen in "Gestalttherapie in Aktion" kennzeichnen, übersetzen sich nicht direkt in den Rhythmus der laufenden Psychotherapie. Aber das zugrundeliegende Prinzip - seine Betonung der Bewußtheit und des Kontaktes mit dem gegenwärtigen Moment, was er "das Hier und Jetzt" nennt - kann äußerst nützlich sein. Dieses Prinzip verändert radikal den Fokus des Therapeuten und des Klienten. Es macht es möglich, an jedem beliebigen Punkt mit beliebigem Material zu beginnen, das der Klient zur Verfügung hat - einem Symptom, einem Traum, einem Seufzer, einem Gesichtsausdruck, einer Art zu sitzen oder einer Tonlage der Stimme, einem Gedanke, einem dringenden Wunsch oder einer Empfindung, dem Ballen oder Aufmachen der Faust, Anstarren oder Wegblicken, einer physischen Verkrampfung, einem Stammeln, einem Schweigen, einem Redeschwall, einem Abgleiten in unbestimmte Abstraktionen und Klischees. In der Gestalttherapie werden diese Dinge nicht als Nebenprodukte behandelt, die den Strom der [freien] Assoziationen begleiten, sondern als die Sache selbst. Medium und Botschaft, Form und Inhalt, weisen fast den entgegengesetzten Zusammenhang auf als in der traditionellen Psychoanalyse, wo der Bericht des Klienten und die Interpretation seines mentalen Inhalts durch den Therapeuten das Wesentliche waren, während die Art und Weise, wie er den Bericht präsentierte, nur am Rande interessierte.

Obwohl diese Umkehrung ins Herz der Analyse zielt, wird nicht alles zusammen mit der Couch weggeschmissen. Die revolutionäre Betonung der Gegenwartsform für die Psychotherapie muß sowohl als etwas verstanden werden, was von den Freudianern übernommen worden ist, als auch was an ihnen abgelehnt wurde. So ist beispielsweise der Fokus auf den Moment des Geschehens in der Therapie eine weitgefaßte Ausarbeitung der "Übertragung", ein Phänomen, das die Analytiker immer als einen gegenwärtigen Vorgang angesehen haben. In seinem Essay über "Erinnern, Wiederholen und Durcharbeiten" [1914] verband Freud die Übertragung mit der zwanghaften Wiederholung. Er behauptete, daß das Material aus der Vergangenheit, das durch das Netz des Bewußtseins vom Patienten durchgeschlüpft ist, sich nicht in seiner Erinnerung zeige, sondern in seinem Verhalten; er wiederhole es, natürlich ohne zu wissen, daß er es wiederhole. Insbesondere - und das ist sehr wichtig für die Therapie - wiederholt er es in der Art, wie er auf den Therapeuten reagiert.

Sowohl der Analytiker als auch der Gestalttherapeut können diese unbewußte Wiederholung als Beweis einer zusammenbrechenden falschen Lösung eines vergangenen Problems ansehen. Aber während der Analytiker dazu tendieren wird, die Übertragung vornehmlich dazu zu benutzen, an die Vergangenheit heranzukommen und diese dann dem Klienten zu erläutern, konzentriert sich der Gestalttherapeut darauf, dem Klienten zu helfen, sofort nach einer neuen Lösung zu suchen, indem er mit dem Kontakt zwischen ihnen experimentiert. Beispiel: Ein übertrieben unterwürfiger (und vielleicht besessener) Klient, der seine Kritik unterdrückt, weil er niemandem wehtun möchte, könnte erkunden, wie man Kritik ausdrücken kann, wenn man mit etwas fertig werden will, was einen im gegenwärtigen Leben bedrückt, indem er mit Kritik am Therapeuten beginnt. Dieser Unterschied stellt einen grundlegenden Wandel in der Struktur der Psychotherapie dar. Die Suche nach einer lebensfähigen Lösung in der Gegenwart gibt der Gestalttherapie die Geste der Improvisation und des Experiments anstelle der Erklärung. Die lebendigsten Interventionen von Perls in "Gestalttherapie in Aktion" ziehen ihren Witz aus diesem Prinzip.

Im modernen Leben leiden wir an zu vielen Erklärungen. Dies mag eine Hinterlassenschaft der Vergangenheit sein dergestalt, daß das Zeitalter der Vernunft in das Zeitalter der Information hineinreicht. Wir müssen zu etwas Neuem kommen - warum also in der Therapie an Erklärungen hängen? Perls' Gestalttherapie gab die Erklärungen auf. Sie wartete ungeduldig darauf, daß etwas passiert. In dieser Hinsicht erinnert sie an die moderne Kunst, die auch das Erklären aufgab und sich mit der reinen Dynamik der Tat befaßte. Anfang des 20. Jahrhunderts charakterisierte der Dichter Ezra Pound diesen Wandel in der Kunst: "Die Zeit," schrieb er, "verlangte nach einem Bild / Ihrer beschleunigten Grimasse." Der ältere Ansatz, "die verborgenen Träumereien / Des nach innen gerichteten Blickes" paßte nicht mehr in die Zeit. Seine Worte können auf die Kontroverse über die Psychotherapie in unseren Tagen angewendet werden. In dem Maße, in welchem die Kultur und die Gesellschaft sich wandeln, wandeln sich auch die Formen des psychischen Leidens. Die Medizin, die in einer Zeit psychische Probleme heilt, stellt sich in einer anderen Zeit als wirkungslos heraus. Freuds "Sprechkur" beispielsweise half gut bei den Viktorianischen Neurosen, da sich in deren gekünstelten Symptomen die sexuellen Spannungen spiegelten, die die Familie im 19. Jahrhundert kennzeichnete. Die frühe Form der psychoanalytischen Behandlung befreite die Menschen von ihren hysterischen Ohnmachtsanfällen und bohrenden Zwangsphantasien, indem die mit Schuld und Versagung beladene Sexualität in ein Licht gezogen wurde, in welchem sie erklärt werden konnte. Es war ein brillanter Ansatz, die Geheimnisse dessen, was die Familie und der Staat über die Natur menschlicher Triebe geheim halten wollte, unter dem Deckmantel wissenschaftlicher Erklärungen in gesunden Klatsch zu verwandeln.

Heute stimmen Psychotherapeuten darin überein, daß die klassischen Neurosen, fixiert in kraftlosen oder starren Posen wie Marmorstatuen in Eingängen, selten geworden sind. Mit entsprechenden Fällen könnte man keine Praxis füllen. Die Leute kommen nicht mit klar umrissenen Symptomen in die Therapie, sondern mit einer allgemeinen Unzufriedenheit, mit einer Entfremdung von ihren eigenem Leben. Obwohl es bei vielen noch um Sex geht, hadern sie oft auch mit allem anderen - Intimität im weiteren Sinne ist das Problem, Kontakt mit anderen, ihre Arbeit, ihre Identität und ihr Platz in der Welt. Es wird immer zweifelhafter, um an Pounds Worte anzuknüpfen, ob die verborgenen Träumereien des nach innen gerichteten Blicks der Psychoanalyse für die beschleunigte Grimasse der modernen Neurosen angemessen sind. Als Konsequenz daraus ist es in den Gesundheitsberufen unternommen worden, neue Therapien zu entwickeln und die alten zu überarbeiten. Selbst die Analyse ist von einem symptomatischen zu einem charakterologischen Ansatz übergegangen. Indem Perls den Fokus dessen, was es zu entdecken und zu verändern gilt, von der Vergangenheit in die Gegenwart verlegt hat und sich von der Logik der Ursache zum Drama der Folgen gewandt hat, war er in der Lage, noch weiter zu gehen: Er ermöglichte es dem Klienten in der Therapie, die ganze Struktur seiner Existenz aus der Perspektive des Augenblicks zu beleuchten und zu verändern, so wie Blakes Welt im Sandkorn. Auf diese Weise kann die Konstruktion des Lebens, wie sie der Klient vornimmt, eher als eine Option anstatt als ein Schicksal angesehen werden.

Aus Perls' Ungeduld mit Erklärungen folgte seine Haltung zur Theorie: Er war pragmatisch und ekkletisch - manche würden sagen, opportunistisch. In "Gestalttherapie in Aktion" findet sich ein Flickenteppich von geborgten Konzepten, die aus verschiedenen Traditionen stammen. Von Reich, der einer seiner Analytiker war, nahm Perls die Auffassung vom Charakterpanzer, womit beschrieben ist, daß der neurotische Charakter nicht nur an psychischen, sondern auch an physischen Verkrampfungen leidet. Von Horney, die ihn sowohl analysiert als auch supervisiert hat, nahm er die Idee, daß das neurotische Verhalten in einer Manipulation begründet ist, um Liebe zu gewinnen. Vom Existentialismus Sartres stammt sein Insistieren auf der individuellen Verantwortung für die Gestaltung des eigenen Lebens. Aus der experimentellen Gestaltpsychologie hatte er die Konzepte von Figur und Grund sowie der unbeendeten Situation, um erklären zu können, warum die Menschen die Realität verschieden wahrnehmen und eine Tendenz haben, in ihren eigenen Biographien gefangen zu sein.

All dem gab Perls' Konzentration auf die Qualität des Lebens in der Gegenwart eine Art Zusammenhalt. Er benutzte die theoretischen Konzepte wie Vergrößerungsgläser, durch die man das Versagen der Leute betrachten kann, mit ihren unmittelbaren Situationen in Kontakt zu kommen. Letztlich ist der Maßstab, an dem Perls Gesundheit mißt, die Fähigkeit, das Neue als neu erfahren zu können. Dies setzt ein einfaches, direktes und sehr partikulares Verhältnis zur eigenen Welt voraus. Anders als die Psychoanalyse, die annimmt, daß die menschliche Natur ein tiefes Rätsel sei, mochte es Perls, die Gestalttherapie als die "Philosophie des Offensichtlichen" zu bezeichnen. Er behauptete nicht, er hätte sie erfunden, sondern wiederentdeckt. Unsere Kultur und Aufzucht der Kinder, erklärte er, hätten sich verschworen, um uns davon abzuhalten, das Offensichtliche zu begreifen, obwohl das spontane Wissen um das Offensichtliche unser Grundrecht sei. Perls umgab die Gestalttherapie mit einer romantischen Aura, die sie mit der Wordsworthschen Auffassung verknüpfte, daß das Kind der beste Philosoph sei, ebenso wie mit gewissen östlichen spirituellen Traditionen, den Geist zu leeren, um die Welt ohne Vorurteile wahrnehmen zu können, und den Versuchen von Phänomenologie und Existentialismus, unser Denken aus dem künstlichen Dualismus von Ursache und Wirkung, Subjekt und Objekt, Erscheinung und Wahrheit, Sein und Werden, Bewußtsein und Unbewußtes zu befreien. Die Gestalttherapie, wie sie Perls verstand, trachtete danach, unsere verlorene Unschuld wiederherzustellen.

 

3.

Exponenten neuer Therapieformen sind oft versucht, aus dem klinischen Bereich und den Räumen privater Beratungsstellen ins Rampenlicht zu treten. Perls war keine Ausnahme. Zu manchen Zeiten sprach er in schrecklichen prophetischen Tönen, als sei die Gestalttherapie die letzte Chance, die Welt aus den Fängen neurotischer Korruption zu befreien. In seiner Autobiographie "In and Out the Garbage Pail" schrieb er, er sei "vielleicht der Schöpfer einer neuen Behandlungsmethode und der Exponent einer lebendigen Philosophie, die für die Menschheit wichtig sein könnte". Der erste Teil dieser Aussage ist unstrittig, aber der zweite Teil eröffnet ein ganz neues Thema, das weit über die engen Grenzen therapeutischer Methoden hinausweist. Verwandelt in eine Vision des guten Lebens oder der Erlösung vom Bösen, betritt die Psychotherapie eine nebulöse Zone, in der sie sich mit moralischen Forderungen und kulturellen Ideologien verbindet. (Ich bin nicht sicher, ob es irgend eine bedeutende Psychotherapie gibt, die sich auf ihre speziellen Aufgaben beschränkt und auf kosmische Spekulation verzichtet hätte. Weder die Psychoanalyse noch der Behaviorismus haben das getan.)

Die Idee in Perls' Werk der 1960er, daß Gesundheit eine Art Rückkehr zur Unschuld sei, beantwortet eine bohrende Frage: Wie kommt es, daß ein deutsch-jüdischer Flüchtling, Psychiater und Psychoanalytiker, ein Produkt der Weimarer Republik und ihrer komplexen Kultur, als Oberguru am Esalen Institute endet? Perls variierte spät in seinem Leben, umgeben von jungfräulichen Redwood-Bäumen und steilen Klippen, die übergangslos in den Pazifischen Ozean münden, ein sehr amerikanisches Thema - die Neudefinition des Selbst, die eigene Erneuerung, die Verantwortlichkeit nur für sich selbst inmitten der großartigen Weite der amerikanischen Wildnis. Er sah sogar aus wie ein Thoreau oder Whitman der Psychotherapie. Die Entwicklung der Gestalttherapie kann man nicht ohne die Amerikanisierung von Frederick Perls richtig verstehen. Sowohl sein Leben als auch seine sich verändernden Ansichten können beschrieben werden als ein Fortschreiten von der europäischen Geschichte zur amerikanischen Unschuld.

In einem Judenviertel in Berlin 1893 geboren, schloß er 1921 seine medizinische Ausbildung ab und unterzog sich einer Psychoanalyse in den späten zwanziger und frühen dreißiger Jahren. Er floh 1933 aus Deutschland zusammen mit seiner Frau Laura und ihrer Tochter, das erste ihrer beiden Kinder, als die Nazis begannen, die Macht zu übernehmen. Mit der Hilfe von Ernest Jones fand Perls seinen Weg nach Johannesburg, wo er das nächste Dutzend Jahre verbrachte. In dieser Zeit schrieben Laura und er "Ego, Hunger, und Aggression", ein Buch, das viele wesentliche Ideen enthält, die später in die Entwicklung der Gestalttherapie einflossen, obwohl sie sich noch hauptsächlich im Rahmen der Psychoanalyse bewegten. Er verließ 1946 Afrika, um sich in New York anzusiedeln, obwohl er ein paar Jahre später seine Wanderschaft wieder aufnahm, die ihn nach Kalifornien brachte.

Perls' geographische und kulturelle Migration folgte einem wohlbekannten Muster. Seit der Zeit der kolonialen Anfänge war die Suche nach Unschuld eine Leidenschaft der amerikanischen Nation. Die ersten Familien, die von Europa aufbrachen, um der religiösen Verfolgung zu entkommen, hofften nicht nur auf ein besseres Leben, sondern auf etwas völlig Neues in der neuen Welt. Als sie Europa verließen, kehrten sie der Geschichte ihren Rücken, sogar der Idee von Geschichte. Dies war eine neue Haltung, denn die Europäer waren immer in den Armen ihrer Vergangenheit gefangen, da diese Arme sie in Sicherheit und Bedeutung wogen. Geschichte herrscht in allem Europäischen, in den Landschaften, in den Städten, in der Kunst, im Denken, in der Politik und in der Psychotherapie. Aber die Amerikaner tendieren dazu, die Vergangenheit, besonders die unmittelbare Vergangenheit, als Quelle der Unterdrückung und Korruption zu betrachten. Periodisch weisen sie sie zurück und rebellieren gegen sie, weil sie glauben, daß sie die Platte putzen und neu starten könnten, so als gäbe es eine zweite Chance in Eden. Nach einer gewissen Auffassung beginnt die Geschicht erst nach dem Sündenfall. Ihre Aufgabe ist es, die Folgen der Erbsünde zu tragen. In dieser Hinsicht ist das Zentrum der Psychoanalyse geschichtlich. Freuds Vorstellung von der menschlichen Natur hat die Erbsünde nie wirklich aufgegeben, sie hat ihn zu seiner Toleranz gegenüber Grenzen und Leiden geführt, so als er bemerkte, die Psychoanalyse befreie den Patienten von dem Elend der Hysterie und entlasse ihn in das tägliche Unglück. Aber in Amerika kann man, wie Emerson es ausdrückt, "eine ursprüngliche Beziehung mit dem Universum eingehen" - eine perfektionistische, mystische und völlig nostalgische Idee, die sich nach einem zeitlosen Paradies vor der Geschichte sehnt.

Zu der Zeit, als Perls in Kalifornien ankam, waren die Straßen erfüllt mit einem neuen Ausbruch amerikanischer Unschuld, der spektakulären und hektischen Unschuld der Sechziger. Wie ein Fluß bei der Flut ergossen sich die Massen in kulturellen Nebenströmen. Nichts blieb unberührt von dieser Kraft - Liebe, Sex, Schulen, Arbeit, Musik, Kleidung, Spiel, Genußgifte, Gemeinschaft, Regierung. Die Nation konnte sich nicht mehr so einfach in entfernte Bürgerkriege einmischen unter dem Deckmantel des Anti-Kommunismus oder ungestört Rassismus praktizieren. Enttäuscht vom liberalen Wohlfahrtsstaat und dem Leben in den Vorstädten griffen die Jugendlichen die Doppelbödigkeiten und Begrenzungen der amerikanischen Gesellschaft frontal an. Gekleidet wie Gefangene verweigerten sich Kids, die ihre Abschlüsse an städtischen Universitäten gemacht hatten, dem Arbeitsmarkt und zogen raus aufs Land, um als Farmer zu leben. Es wurden viele therapeutische Wochenend-Workshops angeboten, die sich der emotionalen Offenheit und Authentizität widmeten. Dies war die Generation, die nur sich selbst traute und den frühen Marx sowie das Urchristentum bevorzugten. Manchmal verdünnte sich die historische Unschuld der Bewegung zu Ignoranz oder Leugnung, was dazu führte, daß einige politische Radikale die stalinistischen Greueltaten in Rußland oder die maoistischen Säuberungen in China vergaßen. In einem Zeitalter der Desillusionierung ist Unschuld vielleicht die optimistische Alternative zu ihrem dunkleren Bruder, dem Nihilismus. Unglaublich spielerisch, promisk, utopisch und rebelisch war die Gemütslage der Sechziger sowohl witzig als auch böse. Man schaffte es sogar, zugleich subtil und naiv zu sein.

In einer gewissen Hinsicht erinnert Perls' Gestalttherapie sowohl an die militanten Radikalen als auch an die großäugigen Blumenkinder: Sie bevorzugte eine aggressive Selbstdarstellung, die an das grenzte, was Sartre sagte: "Die volle Auschöpfung seiner selbst ist eine harte, fast sadistische Gewalt." Um im Hier und Jetzt leben zu können, darauf bestand Perls, sei es nötig, sich von der Abhängigkeit von anderen zu befreien. Abhängigkeit von anderen setzte er oft mit Kontrolle durch andere gleich. Dabei war er kein Einzelgänger. Er liebte Publikum, Parties, Schüler und kurze sexuelle Begegnungen. Gegen Ende seines Lebens begann er, eine utopische Gestalt-Gemeinschaft in Vancouver zu gründen, wo Therapeuten mit Trainees und stationären Klienten lebten, eine Art therapeutische Brook Farm. Aber er fühlte sich immer unwohler mit den Verbindlichkeiten, die Ehen und Familien zusammenhalten. Als er sich in New York niedergelassen hatte, ließ er seine Frau und Kinder dort, um westwärts zu ziehen wie einer der heroischen Cowboys in den Filmen der Vierziger und Fünfziger, der sich zu Hause fühlt bei Feuergefechten, in Saloons und Bordellen, den es aber auch in das Dorf zieht, wo die Lehrerin ein geregeltes häuslichen Leben aufbauen will. Das ist ein weiteres Thema, das in Perls' Charakter angelegt war und sich zu entfalten begann, nachdem er in die Vereinigten Staaten gekommen ist. Es drückte sich in seiner Therapie aus und gab ihr einen typisch amerikanischen Geschmack. In "Gestalttherapie in Aktion" ist viel die Rede vom Ausschöpfen der individuellen Möglichkeiten und sehr wenig über Intimität. Wie Emerson wurde Perls der Apostel der Trennung. Das entsprach dem Glaubenssatz des radikalen Individualismus von Emerson, der Selbstgenügsamkeit. Das ist die Botschaft des "Gestaltgebetes", mit welchem Perls die Einleitung von "Gestalttherapie in Aktion" beendet: "Ich tu, was ich tu; und du tust, was du tust / Ich bin nicht auf dieser Welt, um nach deinen Erwartungen zu leben. / Und du bist nicht auf dieser Welt, um nach meinem zu leben. …" Dies ist eine wertvolle Erinnerung für Heranwachsende, die um ihre Unabhängigkeit von ihren Eltern kämpfen, aber es ist ein Ratschlag von begrenztem Nutzen für Menschen, die eine erfolgreiche Ehe zu führen versuchen oder in einer Familie leben wollen.

Wie gut das amerikanische Leben in den 1960ern und Perls' Gestalttherapie zusammen passen zeigt, daß das "Gestaltgebet" auf einem populären Poster zitiert wurde, das in den Buchläden auf Berkeleys Telegraph Avenue zwischen Portraits von Fidel Castro und Grateful Dead, nicht zwischen denen von Freud und Reich, verkauft wurde. Perls fiel so ins Loch des Hier und Jetzt seiner Zeit, daß er die Gestalttherapie mit der schwierigen Aufgabe zurückließ, herauszuklettern und sich weiterzuentwickeln.

 

4.

Manchmal fragt man sich, ob die Zeit in Amerika schneller verfliegt als anderswo. Weniger als fünfundzwanzig Jahre sind verflossen seit dem Workshop, den ich beschrieben habe, und achtzehn Jahre seit Perls' Tod. In der Zwischenzeit hat die Gestalttherapie ein Schicksal erlitten wie andere radikale und avantgardistischen Nebenströme des amerikanischen künstlerischen und professionellen Lebens. Sie ist verschwunden in der teilweisen Anerkennung, so daß sie gleichzeitig Erfolg und Mißerfolg hatte. Die Gestalttherapie bleibt am Rand des therapeutischen Establishments, wo sie nicht mehr eine so hitzige Debatte entfacht. Die meisten Psychotherapeuten haben von ihr gehört, aber eher wenige wissen etwas genaues über sie. Eine Reihe von Ausdrücken - Kontakt, Bewußtheit, Hier und Jetzt - haben "Phallussymbol" und "Ödipuskomplex" im psychologisierenden Smalltalk von schalen Cocktailparties ersetzt. Bisweilen öffnen die Krankenhäuser, Kliniken, medizinischen, psychologischen oder sozialpädagogischen Fakultäten, die Wächter der Psychotherapie, ihre Türen, um einen Vortrag oder ein Seminar über Gestalttherapie zuzulassen. Studientexte über Methoden der Psychotherapie behandeln sie als ein Arsenal von Techniken und schmeißen sie zusammen mit Psychodrama und sogenannten emotiven oder expressiven Therapien. Dieses Mißverständnis zeigt, wie stark sich die Tendenz durchgesetzt hat, Perls' Vorlieben mit dem Ganzen der Gestalttherapie zu identifizieren. Es gibt zahlreiche Trainingsinstitute im ganzen Land und eine Gruppe von Therapeuten mit Privatpraxen, die sich Gestalttherapeuten nennen, es gibt Konferenzen und ein vierteljährliches Journal, aber das alles scheint sich nicht in irgendeine Richtung zu bewegen oder Boden gutzumachen.

Warum stagniert die Gestalttherapie oder ist trotz ihrer vielversprechenden revolutionären Jugend in die Jahre gekommen? Auf der einen Seite plagte die Gestalttherapie schon immer eine intellektuelle Schwachbrüstigkeit und hat ihr weiteres Wachstum begrenzt. Bei Perls' Temperament - seiner intellektuelle Promiskuität, seinem Hang zu "cleveren" statt systematischen Formulierungen, seiner Verbundenheit mit der amerikanischen Unschuld und deren Individualismus, die schon immer das Wissen durch Fühlen und Tun über das reflektive Denken gestellt haben - ist es nicht verwunderlich, daß er einen Anti-Intellektualismus transportierte. "Verliere den Verstand und besinne dich auf deine Gefühle," sagte er. Diese Unausgewogenheit haben die Gründer der Gestalttherapie sicherlich lange vor "Gestalttherapie in Aktion" auszugleichen versucht. In Paul Goodmans Schriften über die Gestalttherapie findet man, daß die Perls'schen Inspirationen zu weitreichenden Konzeptionen umstrukturiert wurden. Dort gibt es zum Beispiel eine komplexe Definition der Kontaktgrenze als Ort, wo sich Selbst und Welt treffen und wo das psychologische Wachstum geschieht, eine vorsichtige Entfaltung der Kontaktwiderstände, die die neurotische Charakterblockade aufbauen, und eine phänomenologische Abhandlung über Figur und Grund in der Gestaltbildung, die ein mächtiges Erklärungsprinzip ist, um die menschliche Erfahrung zu verstehen. Laura Perls, Isadore From und andere haben diese Ideen beharrlich einer Vielzahl von Therapeuten über Jahrzehnte hinweg gelehrt. Unglücklicherweise hat Laura Perls, die mit ungeheurer Geduld praktiziert und gelehrt hat, anders als ihr Mann nur vereinzelte Artikel publiziert, und Isadore From, vielleicht der reflektierteste, präziseste und durchdachteste Ausbilder von Gestalttherapeuten, hat fast nichts veröffentlicht.

Die Gestalttherapeuten, die ihnen gefolgt sind, haben, mit wenigen Ausnahmen, nichts beigetragen, um die Theorie weiterzuentwickeln. Eine Reihe von interessanten Büchern sind erschienen, aber in ihnen finden sich zu viele von den Erfolgsgeschichten der Autoren, während sie die Theorie und die Techniken für gegeben hinnehmen. Regelmäßig erscheinen Artikel, die die Gestalttherapie auf die eine oder andere spezielle Gruppe von Klienten anwenden oder sie mit allen möglichen anderen psychologischen oder psychotherapeutischen Richtungen vergleichen, entgegensetzen oder kombinieren. Aber sehr wenig von der theoretischen Basisarbeit hat es geben, die der Psychoanalyse zu einer lebendigen Weiterentwicklung verholfen hat. Eine Funktion solcher Theoretisierungen ist es, daß sie eine öffentliche Sprache schaffen, auf die sich Kliniker und Forscher stützen können, um Untersuchungen durchzuführen, die Theorie auszuweiten, zu modifizieren, zu debattieren und zu lehren. Die Gestalttherapie entbehrt immer noch der Unterstützung durch eine komplette Vorstellung von der menschlichen Entwicklung und Persönlichkeit (ich selbst glaube, daß sie zu unserem Verständnis von diesen Dingen viel beitragen könnte). Außerdem hat sie nichts, was an die grandiose barocke Architektur, die tragische Tiefe und die ironische Komplikation heranreicht, die die besten Werke der Psychoanalyse, vor allem Freuds, auszeichnen und sie zu einer reichhaltigen und dauerhaften Literaturgattung machen, obwohl manche von Paul Goodmans Schriften in diese Richtung gehen. Allerdings verfügen auch die anderen modernen Therapien nicht über eine solche Literatur.

Zum anderen ist die Gestalttherapie Opfer des unersättlichen Appetits der amerikanischen Kultur geworden, die fähig ist, alles auf dem Wege Liegende zu verdauen, Unterschiede abzuschwächen und allem den Stachel zu ziehen, was provokativ ist, ob nun in der Kunst, der Politik oder der Psychologie. Vielleicht scheinen die letzten Jahrzehnte darum so profillos und unsere soziale Bewegung so kurzlebig zu sein, als ob sie nur durch Launen produziert wurden: Die radikalen Sechziger, die narzißtischen Siebziger, gefolgt von den Yuppie-Achtzigern, die durch den Börsen-Crash am 19. Oktober 1987 zum Ende kamen, um uns - auf was nun vorzubereiten? Diese Launen sind selbst aus amerikanischem Stoff. Thomas Jefferson dachte, die Vereinigten Staaten benötigten in jeder Generation eine Revolution, um die Demokratie vor innerer Vergiftung zu schützen. Er meinte politische Revolutionen. Wir haben seinen Rat verwässert und stattdessen eine Serie von Revolutionen im "lifestyle" kreiert. Genau dann, wenn eine radikale Neuerung oder Bewegung eine bedeutsame Diskussion innerhalb unserer Gesellschaft angestoßen hat, wird sie zum Titelthema der "Times" und erhält Unterstützung von dem einen oder anderen Hollywood-Star. Auf diese Weise zur Harmlosigkeit reduziert, wird sie schnell vergessen und hinterläßt nur einen faden Eindruck in unserer kulturellen Mode. Wenn die Gestalttherapie nie das Cover eines Wochenmagazins erreicht hat, dann nicht wegen Perls' Abwehr. Während Freud sich sorgte, daß der Enthusiasmus der Amerikaner für die Psychoanalyse sie trivialisieren könnte, weil ihr das die Komplexität rauben könnte, baute Perls auf die enthusiastische Rezeption.

Ist die Gestalttherapie schon auf dem Weg des Niedergangs? Nicht ganz, aber sie wird in der Form der Anpassung behandelt, die ihr weiter die Identität nehmen wird. Es gibt Anzeichen, daß die Gestalttherapie absorbiert werden wird, wie durch eine Osmose, in den psychotherapeutischen Mainstream, ohne ihre Bedeutung zu erkennen und anzuerkennen. Vor kurzem konnte ich das Manuskript eines Artikels von Dr. Michael Robbins lesen, einem bekannten Analytiker. Er schreibt über die Therapie von "primitiven Persönlichkeiten", borderline, narzißtischen oder schizoiden Charakteren, von denen viele Professionelle glauben, daß sie die traditionellen Neurotiker als die vorherrschenden Problemfälle überflügelt haben. Der Autor argumentiert in dem Artikel, daß die orthodoxe psychoanalytische Herangehensweise, die auf inneren Konflikten, Verteidigungsmechanismen und einer Therapie beruht, die die unbewußten Kräfte ans Licht bringen, bei diesen Persönlichkeitsstörungen nicht funktioniere. Er möchte das traditionelle analytische Model modifizieren, so daß es sich mit der Interaktion des Selbst mit den anderen befaßt, anstatt sich auf die innere Welt eines einzelnen Individuums zu beschränken. Er definiert Introjektion und Projektion als mentale Konstrukte, die fortlaufend von einer Person in ihren Beziehungen hervorgebracht und umgebaut werden, nicht als Überbleibsel aus der frühen Kindheit. Er schlägt eine existentialistische Note an, wenn er vorbringt, das Inauthentische gehe davon aus, daß man sich zerstört, indem man anderer Leute Erwartungen erfüllt anstatt das eigene wahre Selbst zu entwickeln. Er drückt Respekt vor der Kreativität aus, die in der Symptom-Bildung liegt; das heißt, er erkennt, daß Symptome in dem kreativen, wenn auch schmerzlichen Willen der Kinder gründen, ihre Beziehungen mit ihren zerstörten Familien aufrecht zu erhalten, um ihr Überleben zu sichern. Er hält die Erfahrung der Klienten für wichtiger als die Interpretationen des Therapeuten. Und er weigert sich, die Beziehung zwischen Therapeut und Klient auf einen Vorgang der Übertragung zu reduzieren. Dieser Artikel ist geschrieben in der Sprache der psychoanalytischen Theorie der Objekt-Beziehung, aber enthält alle grundlegenden Prinzipien der Gestalttherapie, die vor vierzig Jahren von Frederick und Laura Perls und Paul Goodman dargelegt worden sind. Vielleicht hatte Perls recht, daß er sie nur wiederentdeckt hat, und heute scheint es, daß sie von anderen wiederentdeckt werden.

Gemäß eines grundlegenden Konzeptes in der Gestalttherapie sind Wachstum und Entwicklung dialektische Vorgänge. Sie schließen eine Integration dessen ein, was das Ergebnis der Begegnung zwischen Selbst und Umwelt ist, einer Begegnung, die diejenigen Grenzen überschreitet, die gleichzeitig die wichtigen Unterschiede zwischen den teilnehmenden Elementen sicherstellt. In solchen Begegnungen verändern sich beide Seiten. Die Gestalttherapie kann zur Praxis der Psychotherapie als Ganzes viel mehr beitragen, wenn sie ihre Originalität behält und ihre theoretische Integrität wahrt. Auf diese Weise zwingt sie die anderen Schulen, sich ernsthaft mit den Implikationen auseinanderzusetzen. In diesem Prozeß werden beide Seiten verändert. Aber um dieses Ziel zu erreichen, müssen alle historischen Schriften der Gestalttherapie verfügbar sein, so daß wir sie lesen, über sie streiten und sie überprüfen können. Das Buch "Gestalttherapie in Aktion" ist mit seiner kuriosen Mischung aus den Vorlieben eines Mannes für den Geist des Individualismus, für Improvisation, für theatralischen Mut und für den Zeitgeist das dramatischste und einflußreichste Zeugnis von Perls' späten Jahren.

 

Praxisadressen von Gestalttherapeuten/-innen

 

 

Michael Vincent Miller (Foto von Torsten Bastert)Michael Vincent Miller (Foto von Torsten Bastert)

Michael Vincent Miller, Ph.D.

1939 in San Francisco geboren, lehrte an der Stanford University und am Massachusetts Institute of Technology. Heute lebt und arbeitet er als Klinischer Psychologe und Gestalttherapeut in Cambridge, Massachusetts. Er ist Autor zahlreicher Fachbeiträge zu Theorie und Praxis der Gestalttherapie. In deutscher Sprache erschien sein Buch "Macht - Liebe - Angst. Wege aus dem Beziehungsterror" 1996 im Carl Hanser Verlag, München/Wien.

Der obige Beitrag ist zuerst erschienen als Einleitung zur amerikanischen Neuauflage von Fritz Perls Buch "Gestalttherapie in Aktion":
"Gestalt Therapy Verbatim" (Edited by Joe Wysong) in The Gestalt Journal Press. © 1992 by The Gestalt Journal Press.
http://www.gestalt.org

Wir danken Joe Wysong und dem Verlag für die freundliche Genehmigung der deutschen Erstübersetzung.

Aus dem Amerikanischen von Stefan Blankertz.

 

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