Geleitwort von Anke und Erhard Doubrawa (Leseprobe) |
7 |
Fritz Perls: Was ist Gestalttherapie? Im Gespräch mit Adelaide Bry |
011 |
Laura Perls: Aus dem Schatten hervor treten. Im Gespräch mit Edward Rosenfeld |
025 |
Laura Perls: Der Weg zur Gestalttherapie. Im Gespräch mit Daniel Rosenblatt |
049 |
Paul Goodman: Gedanken eines Steinzeitkonservativen. Im Gespräch mit Robert W. Glasgow |
067 |
Isadore From: Ärgerlich warf ich einen Aschenbecher nach Fritz Perls. Im Gespräch mit Edward Rosenfeld |
089 |
Elliott Shapiro: Gestalttherapie und Gesellschaft. Im Gespräch mit Joe Wysong |
115 |
James S. Simkin: Solange der Therapeut weiß, was er tut. Im Gespräch mit Robert L. Harman |
141 |
Daniel Rosenblatt: Ins eigene Fleisch beißen. Im Gespräch mit Anna und Milan Sreckovic |
159 |
Erving und Miriam Polster: Das Herz der Gestalttherapie. Im Gespräch mit Joe Wysong |
191 |
Erving und Miriam Polster: Die dialogische Dimension der Gestalttherapie. Im Gespräch mit Rich Hycner |
219 |
Register |
255 |
Geleitwort von Anke und Erhard Doubrawa
""Wir selbst sind Zwerge - und wir können nur deshalb so weit blicken, weil wir auf den Schultern von Giganten stehen." (Thomas von Aquin)
Diese in diesem Band versammelten Gespräche mit Begründern der Gestalttherapie und ihren ersten Schülern lassen den Leser teilhaben am aufregenden Projekt der Entwicklung und Begründung dieses psychotherapeutischen Ansatzes - der Gestalttherapie. Hier bekommen Sie Einblicke in die Gründerpersönlichkeiten, ihren Weg von der Psychoanalyse zur Gestalttherapie, den ersten Schritten von Laura und Fritz Perls in Richtung Gestalttherapie im südafrikanischen Exil, bis hin zur Gründung des ersten gestalttherapeutischen Instituts in New York und dem Entstehungsprozess des Buches "Gestalt Therapy" von Fritz Perls, Ralph Hefferline und Paul Goodman Ende der 1940er Jahre.
In den Gesprächen wird deutlich, wie die im Werden begriffene Gestalttherapie ganz am Anfang weitergegeben und "unterrichtet" wurde, nämlich im Dialog von Fritz und Laura Perls mit ihren ersten Schülern. Darin leuchtet schon das Dialogische des Gestalt-Ansatzes auf, das nicht nur den therapeutischen Prozess (Heilung geschieht in der Begegnung) bestimmt, sondern auch den Lehr- und Lernprozess der Gestalttherapie. Jeder an diesem Prozess Beteiligte gab der Gestalttherapie seine eigene Prägung, setzte seine eigenen Akzente. Laura Perls stellt darum auch fest, dass es so viele gestalttherapeutische "Richtungen" gebe wie Gestalttherapeutinnen und -therapeuten, die sie praktizieren.
Aus den Interviews entsteht, was "oral history" genannt wird: erzählte Geschichte. Therapeuten, von denen gleichwohl zahlreiche Veröffentlichungen zur Theorie und Praxis der Gestalttherapie vorliegen, wie Laura Perls, Paul Goodman, Daniel Rosenblatt, James S. Simkin und den beiden Polsters, erinnern sich an Begebenheiten, die man nirgendwo sonst nachlesen kann. Von anderen wichtigen Therapeuten der ersten Stunden wie Isadore From und Elliott Shapiro gibt es (fast) keine weiteren schriftlichen Zeugnisse als diese Interviews.
Zu der Lebendigkeit der Interviews trägt auch bei, dass die Interviewer - bis auf Adelaide Bry (Gespräch mit Fritz Perls) und Robert W. Glasgow (Gespräch mit Paul Goodman) selbst Gestalttherapeuten sind. Daniel Rosenblatt ist sowohl Interviewer (Gespräch mit Laura Perls) als auch Interviewter! Wir freuen uns sehr, dass diese eindrucksvollen Gespräche allesamt zum ersten Mal in unserer Institutszeitschrift "Gestaltkritik" in deutscher Sprache erscheinen konnten. Wir danken hiermit allen, die uns die deutsche Erstveröffentlichung dieser Gespräche erlaubt haben sowie den Wiederabdruck an dieser Stelle.
Und wir danken natürlich auch unseren Leserinnen und Lesern, die uns immer wieder ermutigt haben, solche Interviews in unserer Zeitschrift zu veröffentlichen.
Dieses Buch - übrigens das 22ste, das wir inzwischen in unserer Edition im Peter Hammer Verlag veröffentlicht haben - erscheint zum Auftakt des Jubiläumsjahres des "Gestalt-Instituts Köln/GIK Bildungswerkstatt": 25 Jahre reichen die Wurzeln unserer Einrichtung nun schon zurück. Und vor 20 Jahren wurde sie vom Kultusminister des Landes NRW als Einrichtung der Weiterbildung staatlich anerkannt. Unsere Zeitschrift "Gestaltkritik" erscheint nun bereits im 12. Jahrgang.
Wir hoffen, dass Sie, liebe Leserinnen und Leser, dieses besondere Buch ebenso mit Interesse wie mit Genuss verschlingen werden.
Köln, im August 2003
Anke und Erhard Doubrawa, Herausgeber
Gestalt-Institut Köln/GIK Bildungswerkstatt