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Bernd Bocian
Fritz Perls' Erfahrungen als Frontsoldat


Aus der Gestaltkritik 2/2007

Gestaltkritik - Die Zeitschrift mit Programm aus den GIK Gestalt-Instituten Köln und Kassel
Gestaltkritik (Internet): ISSN 1615-1712

Themenschwerpunkte:

  • Gestalttherapie und ihre Weiterentwicklung
  • Gestalttherapie als spirituelle Suche
  • Gestalttherapie als politische Praxis

Gestaltkritik verbindet die Ankündigung unseres aktuellen Veranstaltungs- und Weiterbildungsprogramms mit dem Abdruck von Originalbeiträgen: Texte aus unseren "Werkstätten" und denen unserer Freunde.

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  Hier folgt der Abdruck eines Beitrages aus der Gestaltkritik 2/2007:

Bernd Bocian
Fritz Perls' Erfahrungen als Frontsoldat

 

Foto: Bernd BocianBernd Bocian

 

Am 1. August 1914, zirka 16 Monate nach dem Studienbeginn von Perls, erschien Kaiser Wilhelm auf einem Balkon des Königlichen Schlosses in Berlin und verkündete einer jubelnden Menge den Beginn des ersten Weltkrieges. Aus der Menge heraus kam es danach zu Ausschreitungen gegen ausländisch aussehende Personen und ausländische Geschäfte, wonach sich Berliner Restaurantbesitzer beeilten, die Sprache des "Erbfeindes" (z.B. "à la Carte" oder etwa "Menu") aus der Speisekarte zu streichen. Ähnliches geschah in Paris, wo die Fensterscheiben einiger deutsch klingender Geschäfte und das Mobiliar des Restaurants Pschorrbräu demoliert wurden. Bereits im Juli war durch die Zusammenarbeit russischer und französischer nationalistischer Kriegstreiber ein großes Hindernis für den Kriegseintritt Frankreichs aus dem Weg geräumt worden. Der ­Sozialistenführer Jean Jaurès wurde in einem Restaurant in Paris am 31. Juli 1914 erschossen. In Russland, Frankreich und Deutschland hatten sich die nationalistischen, chauvinistischen und militaristischen Kräfte durchgesetzt. Ihnen ging es um die Ausweitung ökonomischer und militärstrategischer Einflusssphären, die Wiedereroberung abgetretener Gebiete, wobei auch Machtgelüste, Überlegenheitsgefühle und Überlegenheitsbeweise eine Rolle spielten. Alles hatte mit dem "berühmten" Attentat eines serbischen Nationalisten auf ein Mitglied des österreichisch-ungarischen Königshauses in Sarajewo begonnen und dem darauf folgenden Ultimatum Österreich-Ungarns an Serbien. Obwohl Belgrad so gut wie alle Bedingungen des Ultimatums akzeptierte, wollte Wien seine Straf­aktion gegen den serbischen Staat durchführen und begann einen Lokalkrieg. Es ging den nationalistisch-militaristischen Kreisen in Österreich-Ungarn um die Isolierung und Verkleinerung Serbiens, nicht um die Erfüllung der Bedingungen. Durch miteinander verknüpfte Beistandspakte traten neben den vier genannten Staaten noch Italien, England, Amerika, Japan, die Türkei und eine Anzahl weiterer Staaten rund um den Erdball in diesen Krieg ein oder wurden hineingezogen.

Dieser erste Weltkrieg war eine Art Primärkatastrophe, die eine Kette von Veränderungen in Europa zur Folge hatte, zu denen das Verschwinden alter monarchischer Herrschaftsformen und Reiche, Revolutionen, Demokratien, Diktaturen und ein zweiter Weltkrieg gehörten. Die Militärtechnologie machte ungeheuerliche Fortschritte in Bezug auf ihr Zerstörungspotential. Das Maschinengewehr, die Luftwaffe, der Panzer und das Giftgas als Kampfmittel sind Produkte des ersten Weltkrieges. Das schwerste Erbe des Ersten Weltkrieges ist sicher "dass in seinem Wüten auch der Wert des Menschen und des Menschenlebens einen Tiefstand erreichte. Ludendorffs Wort vom ‚totalen Krieg' nahm zuerst in den großen Materialschlachten Gestalt an, in denen auch der Begriff ‚Menschenmaterial' geprägt wurde: der Mensch als Sache zur beliebigen Verwendung, Verschwendung und Vernichtung. Diese Ideologie führte in gerader Linie hin zur Ausrottung von Zivilbevölkerung, ob durch Bombenteppiche oder durch eine einzige Bombe, ob durch Gas, Bakterien oder Strahlen: der Mensch als Ungeziefer. Immer hat es Gräuel in der Geschichte gegeben, aber soweit von der zivilisierten Welt gesprochen werden kann, riefen sie stets Abscheu hervor als ein Abfall von der sittlichen Norm, der Ritterlichkeit. 1914/18 war es damit zu Ende. Seither ist unterschiedslose Massenaustilgung ein selbstverständlicher Bestandteil jeder Generalstabsplanung" (Heydecker 1997, 8f).

Im Jahre 1914 erklärte Deutschland als erste Macht den Krieg gegenüber Russland und Frankreich, und marschierte in das neutrale Belgien ein. Wie in den meisten Kriegen üblich, behauptete jede der Seiten, im Verteidigungsfall zu sein und die deutsche Kriegserklärung, die am 3. August in Paris übergeben wurde, enthielt die bis heute üblichen Unwahrheiten, um aktive Kriegshandlungen als Defensivmaßnahmen zu rechtfertigen. Zu den Propagandalügen gehörte, dass Französische Flieger deutsches Reichsgebiet angegriffen und bombardiert hätten und dass ein französischer Arzt versucht habe, zusammen mit verkleideten Offizieren, einen Brunnen im zu dieser Zeit zum Deutschen Reich gehörenden Elsaß Lothringen zu vergiften (vgl. Heydecker 1997, 82f). Der deutsche Nationalismus hatte der Bevölkerung lange genug erfolgreich eingetrichtert, dass das deutsche Volk und seine Kultur höher stehe, als alle anderen Völker und dass es darum ginge, einen großdeutschen Weltstaat zu gründen oder zumindest einen größeren Einfluss im europäischen Raum wahrzunehmen. Großen Erfolg hatten die Nationalisten damit beim Bürgertum, weniger Erfolg in der Arbeiterschaft. Die Sozialdemokratie, als große marxistisch orientierte Arbeiterpartei, hatte jahrzehntelang gegen den Staat der Monarchen, Junker und Kapitalisten gekämpft und hatte schon lange davor gewarnt, dass dieser Staat mit den anderen Ausbeuterstaaten in einen Krieg um Besitz und Macht geraten wird. Die Arbeiterpartei, die wie ihre europäischen Bruderparteien immer wieder beteuert hatte, sie werde sich nicht gegen ihre proletarischen Brüder der anderen Länder aufhetzten lassen, verließ nach dem Kriegsausbruch relativ rasch und mehrheitlich diese Positionen und wurde von der Partei der "vaterlandslosen Gesellen" zur vaterländischen Befürworterin der Kriegskredite. Ein einziger Abgeordneter, Karl Liebknecht, stimmte in einem einsamen, mutigen und moralischen Alleingang am 2. 12. 1914 gegen die Bewilligung des zweiten Kriegskredites. Er wurde zu einer militärischen Einheit eingezogen, in der er mit dem Spaten Gräben ausheben musste und keine Waffe in die Hand bekam. Die SPD schloss ihn 1916 aus und am 1. Mai 1916 sprach er auf einer Friedensdemonstration in Berlin die Worte: "Nieder mit dem Krieg! Nieder mit der Regierung". Danach verschwand er für zweieinhalb Jahre hinter Zuchthausmauern. Auch Rosa Luxemburg, eine andere sozialdemokratische Kriegsgegnerin, verbrachte fast die ganzen Kriegsjahre in "Schutzhaft" im Berliner Frauengefängnis. Beide wurden erst gegen Ende 1918 aus dem Gefängnis entlassen und im Ja­nuar 1919 in Berlin ermordet.

Deutschland wurde 1914 von einer ­Erregung ergriffen, einer Art Mobil­machungspsychose. In Berlin gab es einen neuen Sport, das "Abschreien". Überall sammelten sich Menschen und schrieen vielstimmig Hurra, sobald sich jemand zeigte, der in Uniform und mit Koffer an die Front fuhr. In dieser Erregung, die auch im Spionagefanatismus sichtbar wurde, mischten sich patriotische Begeisterung, Hoffnung auf das ganz große abenteuerliche Erlebnis und Angst. Medizinalrat Walter Fuchs, der den Begriff der Mobilmachungspsychose prägte, berichtete, dass sich in diesen ersten Monaten die Nervenkliniken füllten: "Die beherrschenden Stimmungen der Mobilmachungstage (…) waren Sorge, Furcht, Angst" (in Ulrich et.al. 1994, 31). Andere Ärzte berichteten von zunehmenden Selbstmorden und von "Geistesstörungen" bei Angehörigen von Eingezogenen, die aus Sorge um diese auftraten. Speziell bei den Bauernfami­lien gab es oft "schweren Kummer" (ebd., 31), wenn der Vater und die Söhne, samt Pferde und Wagen, kurz vor der Ernte in den Krieg mussten. Insgesamt überwog die Begeisterung, da es anscheinend um einen Verteidigungskampf ging, der dem deutschen Vaterland von seinen Feinden aufgezwungen wurde.

 

Krieg und kulturelle Avantgarde

Die deutschen Studenten meldeten sich massenhaft freiwillig aus patriotisch-nationaler Begeisterung und die meisten Hochschulprofessoren, wie eigentlich der größte Teil der Intelligenz, stimmte in die Kriegsbegeisterung und die Hetze gegen die "Gegner" ein. Professor Max Reinhardt, Direktor des Deutschen Theaters Berlin und ein Idol des jungen Fritz Perls, hatte 1915 einen "Aufruf an die Kulturwelt" unterschrieben, der von führenden Vertretern deutscher Wissenschaft und Kunst getragen wurde. Unterzeichnet hatten bedeutende Universitätsprofessoren aller Fakultäten. Zu ihnen gehörten Professoren für katholische wie evangelische Theologie, gehörte Alois Brandl, der Vorsitzende der Shakespeare-Gesellschaft, gehörten Ernst Haeckel, Max Halbe, Gerhard Hauptmann, Engelbert Humperdinck, der Präsident der Akademie der Künste Ludwig Manzel, Siegfried Wagner aus Bayreuth und der Psychologe Wilhelm Wundt. In diesem Aufruf wurden alle Wahrheiten verdreht. Deutschland wurde als friedliebende Kulturnation dargestellt, die von einer schon "lange an der Grenze lauernden Übermacht" (in Hepp 1992, 206) von drei Seiten überfallen worden war. Für die Unterzeichner waren "Deutsches Heer und deutsches Volk … eins" (ebd.) und es wurden chauvinistische und rassistische Positionen vertreten: "Sich als Verteidiger der europäischen Zivilisation zu gebärden, haben die am wenigsten Recht, die sich mit Russen und Serben verbünden und der Welt das schmachvolle Schauspiel bieten, Mongolen und Neger auf die weiße Rasse zu hetzen" (ebd.).

Auch der größte Teil der deutschen kritischen Intelligenz und der künstlerischen Avantgarde, unter ihnen auch die ganz jungen Rebellen, die teilweise noch im Schüleralter waren und schon ein oder zwei Jahre später ihre Talente gegen den Krieg verwenden sollten, reagierte zu Beginn positiv. Die meisten unter ihnen begriffen den Krieg nicht als politisch-gesellschaftliches Ereignis, sondern als Möglichkeit zu einer elementaren Erfahrung, als Auftakt einer großen sozialen Explosion und Veränderung. Aus Nietzsches Erfolgsbuch Zarathustra wurde von vielen Künstlern und Intellektuellen der Gedanke zitiert, dass der Mensch ein Übergang sei und ein Untergang. Das reale Zerstörungswerk des Krieges sollte aus den Ruinen die neue Kunst und Kultur auferstehen lassen, die als eine Alternative zur verachteten Kultur der wilhelminischen, bürgerlichen Philister erhofft wurde. Döblin schrieb: "Eine Esse, Hammer, Amboss. - Kaputt muss doch alles gehen, es liegt hier in der Luft. Ran wollen wir an den Tod" (in Schröter 1993, 72).

Die folgende unvollständige Aufzählung erwähnt Künstler und Gelehrte, die nicht nationalistisch oder völkisch gesinnt waren und dennoch in den allgemeinen Kriegstaumel gerieten. Der im Jahre 1914 erst sechzehn Jahre alte Berthold Brecht schrieb als Gymnasiast für eine Lokalzeitung "Kriegsbriefe" über die Notwendigkeit blutiger Opfer zur Verteidigung der deutschen Ehre (vgl. Fuegi 1999, 53f). Zwei Jahre später wurde er beinahe wegen eines kriegskritischen Aufsatzes von der Schule verwiesen. Kriegszustimmung zeigten die Dichter Richard Dehmel und Johannes R. Becher und der berühmte Reinhardt-Schauspieler Alexander Moissi, der von Geburt Italiener war. Ihre Zustimmung zum Zerstörungswerk äußerten der expressionistische Maler Franz Marc, genau wie Ernst Barlach, Max Liebermann und Martin Buber, der von seinem Freund Gustav Landauer dafür als "Kriegsbuber" bezeichnet wurde. Auch Freud in Wien konnte sich in den ersten Monaten eine kriegszustimmende Reaktion nicht verkneifen. Für Deutschland, die "überlegene deutsche Kultur" und den Krieg, schrieben und dichteten Gerhard Hauptmann, Alfred Kerr, Klabund und Thomas Mann.

Einige Maler erhofften vom Krieg eine Bereicherung ihrer ästhetischen Erfahrung, unter ihnen Otto Dix und Max Beckmann, der seiner Frau zu Beginn schrieb: "Meine Kunst kriegt hier zu fressen" (Beckmann 1955, 38). So verband sich in den ersten Monaten die Reaktion vieler intellektueller Außenseiter des wilhelminischen Systems aufs Beste mit dessen militärisch-nationalen Interessen. In seinen Lebenserinnerungen beschrieb Carl Zuckmayer dies anschaulich: "Ja, wir zogen in den Krieg wie junge Liebende" (Zuckmayer 1971, 172). Er empfand seine Meldung zum Kriegseintritt als Befreiung von der bürgerlichen Enge, als Chance, sich an etwas zu beteiligen, bei dem es um etwas Wichtiges ging, denn "es war Ernst geworden, blutiger, heiliger Ernst, und zugleich ein gewaltiges, berauschendes Abenteuer, für das man das bisschen Zucht und Kommiss­kram gern in Kauf nahm. … Es klingt absurd, aber man war, mit einem Schlag, ein ‚Mann' geworden, dem Unbekannten, der Gefahr, dem nackten Leben gegenübergestellt - die Drohung des frühen Todes erschien uns dagegen gering. Ja, es war eine Art von Todeslust, von mystischer Begehr nach Blutopfer, was damals die Welt übermannte, und ich glaubte nicht, dass hier das berühmte Wort Clèmenceaus von der ‚Verliebtheit der Deutschen in den Tod' am Platze ist. Ich hörte später von der gleichen Gestimmtheit in Frankreich, in England, dann sogar in Amerika" (Zuckmayer 1971, 168f).

Die Meisten dieser Intellektuellen und Künstler machten durch das Erleben der brutalen Kriegswirklichkeit eine Wandlung durch. Sie konnten die Erlebnisse nicht mehr verkraften, brachen nervlich und physisch zusammen, versuchten sich zu entziehen und wurden Kriegsgegner. Nur wenige waren von Beginn an dagegen. Zu ihnen gehörte beispielsweise ein Teil der jungen Intellektuellen und Künstler aus dem Café des Westens, unter Ihnen Walter Benjamin, Georg Grosz, die Brüder Wieland und Helmut Herzfelde, Else Lasker-Schüler, Ludwig Meidner und Salomon Friedlaender/Mynona, der nach dem Krieg für Perls zur zentralen Orientierungsfigur wurde. Sie verstanden sich bei Kriegsausbruch als ­Pazifisten und Internationalisten, nicht als Linke in einem politischen Sinne.

 

Einsatz beim Roten Kreuz und erster Kriegsschock

Perls war im August 1914 gerade 21 Jahre geworden und gehörte damit zu den Jahrgängen, die man mit Sicherheit direkt zum Kriegsdienst einziehen würde. Bei der Musterung wurde er wegen seines Senkherzes und Schwierigkeiten mit Ausdauersportarten als "tauglich für den Landsturm" befunden. Keine besonders kriegstaugliche Einstufung, aber auf Grund der raschen und enorm hohen Todesrate an der Front, wurden die Tauglichkeitskriterien schon bald herabgesetzt. Nach seinen Aussagen gehörte er zu denjenigen, die sich nicht in den Begeisterungstaumel hineinziehen ließen. Ich vermute, dass er zu Anfang nicht aus politischen Gründen auf Distanz ging, sondern wegen einer biographisch begründeten instinktiven Abwehr gegen die Versuche des großen nationalen "Wir", ihn in die kollektive Manövriermasse Volk aufzunehmen. In seinen autobiographischen Erinnerungen beschönigt er nichts, legt jede seiner Schwächen, negativen Seiten und Verfehlungen vorbehaltlos offen, sofern sie ihm bewusst sind (und ihm sind viele bewusst). Von daher gibt es für mich keinen Grund, an seinen Aussagen zu zweifeln: "Ich hatte nicht vor, ein Soldat und ein bekloppter Held zu werden. Also meldete ich mich freiwillig als Soldat beim Roten Kreuz für den Einsatz außerhalb der Kampfbereiche" (Perls 1981, 166). Er berichtete, dass er während des Einsatzes für das Rote Kreuz viel Zeit in Berlin verbringen konnte und sein Studium fortsetzte. Nach einem vierwöchigen Einsatz in der grenznahen belgischen Stadt Mons machte er sich davon, aus militärischer Sicht desertierte er. Die Desertion war nicht bewusst gewählt, da seiner Meinung nach "das Rote Kreuz eine halb-private Organisation war" (ebd., 166). Was hatte er in Mons erlebt, das ihn zu diesem Schritt bewog?

Schon die Reise nach Mons war für ihn belastend. Der Zug hielt oft, um Front-Truppen und Munition passieren zu lassen, es gab kein Essen: "Ich war so erschöpft und fiel in einen derart tiefen Schlaf, dass ich mehrere Minuten brauchte, um mich zurechtzufinden, als sie mich weckten. Es war unheimlich. Ich starrte sie an, die Wände des Waggons - ein völliger Verlust der Persönlichkeit, ohne Gefühle und ohne einen Sinn zu erfassen" (ebd., 166).

In Mons selbst hatte er Dienst im Militärbahnhof und musste als Neuling Erfrischungen und Kaffee an Verwundete austeilen, die mit den Zügen von der Front kamen. Entsprechend seiner eher humanen als nationalen Gesinnung, wollte er den "verwundeten und leidenden britischen Tommies" (ebd.), die als Gefangene dort ankamen, ebenfalls Wasser geben. Deutsche Verwundete ließen es nicht zu. "Das war mein erster Schock und erster Eindruck von der Unmenschlichkeit des Krieges" (ebd.).

Nach der Desertion wurde er gefasst, simulierte humpelnd eine Beinverletzung und wurde zu Professor Schleich geschickt. Schleich war ein Berliner Chirurg, der durch einige populäre Bücher bekannt geworden war. Er wendete die in allen kriegsführenden Nationen übliche "Heilmethode" für "Kriegsneurotiker" an. Dem Patienten wurde ein Schmerz zugefügt, sei es durch eine Injektion oder, wie bei der Kaufmann-Methode, durch starke Stromstöße und zugleich wurde "in überraschender Weise psychisch eingewirkt" (Ulrich et.al., 107). Mit dieser auch "Verbalsuggestion" genannten Begleitintervention ist Anschreien gemeint, bzw. der geschriene Befehl, etwa das paralysierte Glied zu bewegen. Diese brutalen Methoden trafen Simulanten wie Perls genauso, wie ernsthaft durch Kriegshandlungen traumatisierte Soldaten. Erst als die Strombehandlung bei der Behandlung von Soldaten, die nicht mehr aufhören konnten zu zittern ("Kriegszitterer"), zu Todesopfern geführt hatte, wurde die Dosis reduziert. Schleich hielt Perls' Simulation in seiner Terminologie für eine Hysterie und verfuhr entsprechend. Ironisch reihte Perls ihn in die Reihe der psychosomatischen Pioniere ein und schrieb, dass er Schleich "als einen der wenigen bewunderte, der, noch vor Groddeck, ein Interesse an der psychosomatischen Medizin hatte. Er gab mir eine subperitoneale Injektion, die so schmerzhaft war, dass ich bereit war, dies als Heilung zu akzeptieren" (Perls ebd., 166).

Danach pendelte er wieder zwischen Berlin und dem Dienst beim Roten Kreuz hin und her und wurde ab und an als Dolmetscher eingesetzt, da sein Französisch aus der Schulzeit gut war. Er hatte ein Verhältnis mit einem belgischen Mädchen, das sich in ihn verliebt hatte und der "Verachtung der Nachbarn" (ebd.) standhielt. Der Druck auf dieses Mädchen wird groß gewesen sein, da auch die belgische Zivilbevölkerung passiv und aktiv in die Kriegshandlungen einbezogen war. Entsprechend der Kriegsplanung (Schliefenplan) war das deutsche Heer in das neutrale Belgien einmarschiert, um so in Frankreich einzudringen und in einer Zangenbewegung das französische Heer zu umfassen. Es gab überall da, wo die belgische Armee zurückwich, erbitterten Widerstand von Teilen der Zivilbevölkerung. Heute würden wir von einem Partisanenkrieg sprechen, an dem Männer wie Frauen, Bauern, Arbeiter, Bürger und Geist­liche beteiligt waren. Die deutsche Armee reagierte mit der gleichen Härte und Brutalität, mit der die Bevölkerung sich gegen die unrechtmäßige Invasion wehrte. Für erschossene deutsche Soldaten wurden Menschen aus den Häusern geholt, oftmals hochgestellte Repräsentanten der Bevölkerung, an die Wand gestellt und erschossen. Stadteile und oder ganze Dörfer wurden in Brand gesteckt.51

Der deutsche Kriegsplan scheiterte allerdings bereits im ersten Kriegsjahr, als der Vormarsch auf Paris ins Stocken kam, die deutschen Armeen sich zurückzogen, eingruben und ein fast vierjähriger Graben- und Stellungskrieg auf belgischem und französischem Gebiet begann. In Langenmark wurden noch Kriegsfreiwilligenbataillone, die aus hochmotivierten Studenten gebildet worden waren, ohne Kampferfahrung und lediglich mit Gewehr und Bajonett bewaffnet, in das Maschinengewehrfeuer erfahrener englischer Einheiten geschickt. Sie gingen mit dem Lied "Deutschland Deutschland über alles" massenhaft in den Tod. Aus dieser sinnlosen Opferung junger Männer, die teilweise erst siebzehn oder achtzehn Jahre alt waren, wurde einer der langlebigsten nationaldeutschen Heldenmythen, auf den die Nationalsozialisten später zurückgriffen. Alle deutschen Durchbruchversuche blieben erfolglos, die Westfront verwandelte sich in ein System von Schlammlöchern und Schützengräben. "Von der Nordsee bis zur Schweizer Grenze dehnt sich eine Mondlandschaft aus, die nun jahrelang zur hoffnungslosen, höllischen Welt von Millionen menschlicher Maulwürfe wird" (Heydecker ebd., 151).

Perls berichtete, dass 1916, als die Fronten eingefroren waren, immer mehr Männer eingezogen wurden. Er und sein Freund Ferdinand Knopf beschlossen, sich nun freiwillig zum Dienst im Heer zu melden, um abermals der Einberufung zuvorzukommen und etwas Kontrolle über ihre Kriegsverwendung zu behalten. In Unterlagen des Krankenbuchlagers Berlin52 wird für den Sanitätsgefreiten Perls ein früherer Diensteintritt angegeben, nämlich der 31. 3. 1915. Perls meldete sich zum Luftschiffer-Bataillon, "die Leute mit den Zeppelinen, den lenkbaren Luftschiffen, die eine nebensächliche Rolle während des Krieges spielten" (ebd., 167). Er erlebte die militärische Grundausbildung als "große Erleichterung von Verantwortung. Man sagte mir, wie ich einen Offizier zu grüßen hatte, wie ich zu marschieren hatte, wie ich mein Bett zu machen hatte usw. Keine Wahlmöglichkeiten, keine Entscheidungen" (ebd., 193). Sein Vorgesetzter war von seiner Schießkunst im Liegen begeistert und deutete bereits an, dass Perls als Medizinstudent sowieso zum Sanitäts-Corps, also an die Front, versetzt würde (vgl. ebd., 167).

 

Die Front, der Gaskrieg, der Tod: Lewins Feldtheorie als Erlebnis

"Einen Tag später hörten wir, übernächtigt und durchgerüttelt,
ein sonderbares ohne Unterlass schütterndes Dröhnen, noch von fern.
Es ließ dieScheiben unseres Eisenbahnabteils leise klirren.
Das war die Front" (Zuckmayer 1971, 181).

Fritz Perls, 23 Jahre alt und Medizinstudent, wurde dem 36. Pionier-Bataillon als Sanitäter zugeteilt und brachte es, seinen Angaben zufolge, bis zum Oberleutnant. Seine Front waren die Schützengräben in Flandern/Belgien, und sein Bataillon "war eine Spezialeinheit, die den Feind mit Giftgas angriff" (Perls 1981, 130). Durch seine Beteiligung an den erstmalig systematisch wissenschaftlich vorbereiteten Angriffen auf menschliche Umweltbedingungen, zum Zecke der Tötung von Menschen, hat Perls den Übergang des klassischen Krieges in eine bestimmte Form von Terrorismus miterlebt: "Der Terror operiert jenseits des naiven Austauschs von bewaffneten Schlägen zwischen regulären Truppen. Ihm ist es um die Ersetzung klassischer Kampfformen durch Attentate auf die umweltlichen Lebensvoraussetzungen des Feindes zu tun" (Sloterdijk 2002, 14).53 Der Gasangriff verlagerte die Zerstörungsabsicht auf die Umwelt, auf das Luftmilieu des Gegners. Mir scheint, dass Perls in den Schützengräben des Ersten Weltkrieges, im Sinne von Sloterdijk, die Entdeckung der Umwelt und die Bedeutung der Einheit von Organismus und Umwelt auf existenzielle Art und Weise zum Erlebnis wurde. Perls und Goodman schrieben dann gegen 1951 radikal systemisch und kontextualistisch: "Die Definition eines Lebewesens bezieht … seine Umwelt mit ein" (Perls et.al. 1991, 43). Die erkenntnistheoretische Richtigkeit wie lebenspraktische Nützlichkeit von Kurt Lewins Feldtheorie, die später als eine der wichtigsten theoretischen Einflüsse in den eigenen therapeutischen Ansatz einging, wurde in den Schützengräben für Perls zur sinnlichen Gewissheit.

In seiner Autobiographie berichtet Perls von Angriffen mittels Gas­behältern und Giftgas-Minenwerfern. Die deutsche Armee hatte im April 1915 den ersten Giftgasangriff dieses Weltkrieges geführt und somit gegen die Haager Landkriegsordnung verstoßen. Die Militärführung suchte nach einer Art Wunderwaffe, um den im Stellungskampf erstarrten Krieg in Bewegung zu bringen. Fritz Haber, der Leiter des Kaiser-Wilhelm-Institutes für Physikalische Chemie in Berlin, der 1918 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet wurde, entwickelte eine Gaswolke, die als Antriebsmittel den Wind benutzte und sich damit ungehindert in einer bestimmten Höhe auf die feindlichen Gräben zubewegte, in sie eindrang und gegnerische Soldaten in Massen vergiftete.54 Danach sollte die deutsche Infanterie direkt nachrücken und das grausame Werk vollenden. Der erste Angriff 1915 wurde vom Pionierregiment 35 geführt, das nach seinem Kommandanten Peterson später "Gasregiment Peterson" genannt wurde. Diese Offensive fand in Flandern bei Ypern statt, wo auch Perls im Einsatz war: "Zerwühlt, aufgerissen und wieder zugeschüttet von Millionen Granaten, getränkt vom Blut Zehntausender, gehört der Boden von Ypern zu den furchtbarsten Stätten des Krieges" (Heydenreich ebd., 263).

Als am 22. April 1915 die Winde günstig standen, entwichen die ­Gase aus 5730 stählernen Gasflaschen und bewegten sich auf einer Breite von sechs Kilometern auf die gegnerischen Gräben zu. Die Wirkung war verheerend, wie französische und englische Beobachter sehen konnten. Vergiftete "verlangten laut schreiend nach Wasser, spuckten Blut, einige wälzten sich sogar am Boden und versuchten vergeblich Luft zu schöpfen. (…) Tausende von Männern fielen in einen schlafähnlichen oder sterbenden Zustand" (ebd., 278f).55

Perls erinnerte sich in diesem Zusammenhang an eine Form des Todes und des Tötens, die er kaum ertragen konnte und die er mehrfach erlebt hatte. Nachdem seine Einheit bei den Angriffen Gas aus den Stahl-Flaschen in Richtung der feindlichen Linien abgelassen hatte, kamen die für ihn unerträglichen "Kommandos nach den Angriffen" (Perls 1981, 164), auf die hin deutsche Soldaten aus den Gräben kletterten: "Sie waren mit einem langen, biegsamen Hammer bewaffnet, mit dem sie jeden, der noch ein Lebenszeichen von sich gab, erschlugen. Ich habe nie herausgefunden, ob sie dies taten, um Munition zu sparen, oder um keine Aufmerksamkeit zu erregen, oder aber aus reinem sadistischen Vergnügen" (ebd.).

Die deutschen Giftgasentwicklungen setzten sich fort und brachten einen tödlichen Wettbewerb in Gang. Im Juni 1915 wurde der Gas-­Minenwerfer zum Einsatz gebracht und im September reagierten die Engländer mit dem ersten Gasangriff. Als Soldat der österreichischen Armee erblindete Adolf Hitler durch einen der alliierten Gasangriffe in dieser Zeit vorübergehend. Gasmasken wurden zum Schutz relativ schnell von allen Armeen entwickelt. Am 10. Juli 1917 verschossen deutsche Einheiten in Flandern jedoch das sogenannte Blaukreuz als Maskenbrecher. Es enthielt einen Reizstoff, der unerträglichen Husten auslöste, so dass der Soldat sich die Maske vom Gesicht reißen musste und dann das gleichzeitig ausgetretene gefährliche Grünkreuz einatmete. Diese Mischung wurde Buntkreuz genannt. Eine Woche später wurde von deutscher Seite auch noch das ölig-haftende und ätzende Gelbkreuz eingesetzt, von dem allein in Flandern ca. eine Millionen Granaten verschossen wurden.56 Die britische Armee antwortete im September 1918 ebenfalls mit Gelbkreuzgranaten, die wegen ihres Geruches Senfgasgranaten genannt wurden.

Während des Gaskrieges in Flandern machte Perls noch die Erfahrung einer weiteren Todesgefahr, die er kaum aushalten konnte. Seine Einheit bereitete sich auf einen Gasangriff vor und hatte die eigenen Gasmasken vorher mit Tränengas getestet. In der Nacht entschied der Meteorologe, dass die Windbedingungen für einen Angriff günstig waren. Die Ventile der Gasflaschen wurden geöffnet und die gelbe Wolke kroch in Richtung der gegnerischen Gräben. Plötzlich änderte der Wind seine Richtung.

Perls erinnerte sich an dieses Ereignis in der Gegenwartsform, was auf die bleibende Intensität (flash back) dieser traumatischen Erfahrung hinweist: "Das Gas kann in unsere eigenen Gräben ziehen! Und so war es und bei vielen funktionierten die Gasmasken nicht. Und viele, viele erleiden leichte bis schwere Vergiftungen und ich bin der einzige Mediziner und habe nur vier kleine Sauerstoff-Flaschen und jeder verlangt verzweifelt nach etwas Sauerstoff, klammert sich an mich, und ich muss ihm die Flasche entreißen, um einem anderen Soldaten etwas Linderung zu verschaffen. Mehr als einmal war ich versucht, die Gasmaske von meinem schweißgebadeten Gesicht zu reißen" (Perls 1981, 165).

Perls und Goodman haben im Grundlagenwerk "Gestalt Therapy" in Bezug auf den Atem geschrieben: "Nirgends sonst sehen wir so deutlich, wie sehr das Lebewesen ein ‚Feld', wie sehr die Umwelt ‚in' ihm ist oder es in jedem Augenblick, durchtränkt. Und daher begleitet die Angst, die Störung des Atmens, jede Funktionsstörung des Selbst; der erste Schritt in der Therapie ist daher, mit dem Atem Kontakt aufzunehmen" (Perls et.al. 1991, 197).

Spätestens ab 1916 war der Krieg an der Westfront durch die sogenannten Materialschlachten geprägt, zu denen das Trommelfeuer gehörte. Hiermit ist das stunden- bis tagelange unablässige Beschießen eines begrenzten Frontabschnittes mit Artillerie aller Kaliber gemeint. In einem Feldpostbrief schrieb ein deutscher Soldat: "Der Kanonendonner ist häufig derart lebhaft, dass man keinen einzelnen Kanonenschuss hört, sondern nur ein stundenlanges ununterbrochenes Rollen. (…) Geradezu entsetzlich sehen die Menschen aus, wenn sie soeben aus den Schützengräben zur Erholung zu uns kommen" (in Ulrich et.al. 1994, 89). Ein Infanterist schrieb aus Verdun: "Ein Trommelfeuer ging auf uns los, dass es einen von einem Loch ins andere riss; die Schmerzensrufe und das Gestöhne der Verwundeten die elend zu Grunde gehen müssen; (…) - an ein Zurücktragen ist nicht zu denken. (…) Unser Leutnant hat geweint wie ein Kind; ja wie sie da lagen, ein Fuß weg - Arme weg, ganz zerfetzt. Gott, das war furchtbar. (…) Ihr könnt Euch keine Vorstellung von diesem Schrecken machen und niemand, ders nicht mitgemacht" (in ebd., 92).

Perls hat das mitgemacht und hat von einem dieser Trommelfeuer in Zusam­menhang mit einem religiösen Erlebnis berichtet. Immer noch an der Front, in Flandern im Jahre 1916, wurde er aus dem dritten Graben in den gefährlichen ersten Frontgraben abkommandiert. Mit Unterstützung von zwei Kompanien, die Giftgas-Minen warfen, fand nachmittags um drei der erste Gasangriff statt. Sofort reagierten die britischen Einheiten mit einem Trommelfeuer: "Zwei Stunden der Hölle und trotzdem hatte ich nicht viele Verwundete zu betreuen. Ich selbst erlitt eine leichte Verletzung an der Stirn, die immer noch zu sehen ist …" (Perls 1981, 130). Später erfuhr er, dass der Sanitäts-Unterstand im dritten Graben, den er zwei Stunden zuvor verlassen musste, durch einen Volltreffer zerstört worden war und der Dienst habende Arzt und seine beiden Sanitäter umgekommen waren: "Auf unserem Rückmarsch ein erstaunlich schöner Sonnenaufgang. Ich fühlte die Gegenwart Gottes. Oder war es Dankbarkeit oder der Kontrast zwischen dem Geschützfeuer57 und der heiteren Stille? Wer weiß" (ebd.).

Nach neun Monaten Einsatz in den Schützengräben der Westfront erhielt Perls seinen ersten Heimaturlaub. Das weiche Bett war so ungewohnt, dass er Angst bekam, hindurchzufallen. "Im Vergleich zu dem bisschen Stroh, an dass wir in den von Ratten verseuchten Gräben gewöhnt waren, war es wirklich weich" (ebd., 179). Carl Zuckmayer versuchte in seinen Lebenserinnerungen die sinnlichen Eindrücke zu beschreiben, die auf die Frontkämpfer einstürzten: "Das diabolische Feuerwerk der nächtlichen Leuchtkugeln und Alarmraketen. Das Läuten der Grabenglöckchen, zur Warnung bei den ersten Gasangriffen. (…) Das Meckern der Maschinengewehre, das Winseln und langsame Herankeuchen der schweren Flatter­minen; das hohle ‚Popp' krepierender Gasgranaten - auch die Männer (wir selbst!), in ihren rüsselartigen Gespenstermasken, die dumpfen unkennt­lichen Stimmen darunter vor, das hektische Gewehrgeknatter von verlorenen Posten … mir schien es nicht mehr, dass diese Laute und Geräusche von Menschen stammten. Ratten pfiffen durch die Grabenlöcher und rammelten auf den Toten" (Zuckmayer 1971, 200).

Für einen jungen Medizinstudenten, der bei Max Reinhardt gelernt hatte "listen, listen, listen!" (Perls 1993, 5), ein ungeheures und vielleicht unerträgliches Ausmaß an Sinneseindrücken. Zuckmayer erinnerte sich auch an das jämmerliche Quäken, wie von einem hungrigen Säugling, das er oft bei Verwundeten gehört hat, "besonders bei Verletzungen am Unterleib und in den Eingeweiden" (Zuckmayer ebd., 182), und er erinnerte sich, dass einem Mann neben ihm "eine Schrapnell-Ladung durchs Gesicht klatschte" (ebd., 188), und wie sich das Gesicht in einen blutigen Brei verwandelte, "aus dem es ohne Unterlass schrie" (ebd.). Der Medizinstudent Perls hatte sich ja um die Verletzten und Sterbenden zu kümmern und wird so etwas oft gehört und gesehen haben.

Während eines anderen Heimaturlaubes besuchte Perls eine Opernaufführung von Mozarts Figaro und war "so bewegt von der Schönheit im Gegensatz zu dem Dreck und dem Leiden in den Gräben" (Perls 1981, 179), dass er das Theater verlassen musste und sich das Herz aus dem Leibe weinte.58

In seiner Autobiographie, in der er quasi ständig frei assoziiert, gibt es eine Passage in der es heißt: "Ich möchte über mein Herz schreiben" (ebd., 164). Von da gelangt er rasch in das Kriegsjahr 1916 und zu den Themen Krankheit und Todeswunsch. Er erinnert seinen Aufenthalt in einem Kriegslazarett,59 in das er wegen einer Grippe mit hohem Fieber durch einen Arzt geschickt wurde, mit dem er ein gutes Verhältnis hatte.60 Als der Arzt nach zwei Tagen bei der Visite fragte, ob er gesund genug sei, um wieder mit an die Front zu kommen, stieg das Fieber wieder an: "Am nächsten Tag erwache ich aus einem Traum: meine Familie, im Vordergrund Grete, die Schwester, die ich liebe, steht um mein Grab herum und bittet mich, ins Leben zurückzukehren. Ich bemühe mich, strenge mich an, biete alle Kräfte auf und schaffe es. Langsam, ganz langsam, kehre ich zurück ins Leben, bereit, wenn auch nicht allzu bereit, den Tod loszulassen, den Tod, der so viel erträglicher war als die Schrecken des Krieges" (ebd., 164).

 

Die "Judenzählung" und die deutsch-jüdischen Patrioten

"Überall grinst sein Gesicht,
nur im Schützengraben nicht."61

Dort, wo Perls sich in seinen biographischen Assoziationen mit seinem kranken Herzen beschäftigt, taucht auch das Thema des Antisemitismus während der Kriegsjahre auf. Die deutschen Juden hatten sich in ihrer großen Mehrheit, wie das übrige Bürgertum auch, von der Kriegsbegeisterung mitreißen lassen. Eine zusätzliche Motivation war für sie die Hoffnung, durch die Demonstration der patriotischen Gesinnung die letzten Hindernisse für die vollständige Eingliederung in die deutsche Gesellschaft des Kaiserreiches zu beseitigen. Der Centralverein deutscher Staatsbürger jüdischen Glaubens rief die deutschen Juden auf, in dieser Schicksalsstunde für das Vaterland zum "Opfer von Gut und Blut" (Bildarchiv 1983, 337) bereit zu sein und in den Synagogen wurde für den "Sieg der deutschen Waffen" (ebd.) gebetet. Erklärte Zionisten waren bereit, gegen Deutschlands Feinde die Waffen in dem Bewusstsein zu führen, dass sie in diesem Krieg "zugleich für die eigene Persönlichkeit, die unlöslich im deutschen Wesen Wurzeln geschlagen hat" (Adler 1988, 133) kämpften.

Als ein Extremfall sei hier Hermann Cohen genannt, einer der prominenten Neokantianer seiner Zeit und ehemaliger Lehrstuhlinhaber an der Universität Marburg. Cohen schrieb 1916, dass es darum ginge, dass die deutschen Juden die Juden der ganzen Welt "von der religiösen Bedeutung des Deutschtums, … von seinem Rechtsanspruch auf die Juden aller Völker" (in Adler, 134) überzeugen. Zudem lag ihm an der "Anerkennung der deutschen Vormacht in allen Grundlagen des Geistes und Seelenlebens" (ebd.). Ein durchaus nicht nationalistisch gesinnter deutsch-jüdischer Gelehrter, vertrat hier letztlich die damals verbreitete Ansicht: "Am deutschen Wesen soll die Welt genesen." Auch bei den Juden in Russland waren die Sympathien für Deutschland groß,62 was zu Repressalien und Pogromen führte, die wiederum viele der orthodoxen Ostjuden nach Deutschland und insbesondere Berlin flüchten ließ. In Amerika gab es große publizistische Unterstützung für Deutschland, die in den meisten Fällen von Juden ausging, die aus Osteuropa eingewandert waren (vgl. Adler ebd., 135f).

Umso härter traf die deutschen Juden die gegen Ende 1916 im Heer durchgeführte "Judenzählung". In der ersten Phase des Krieges wurden antisemitische Äußerungen von staatlicher Seite unterdrückt und zensiert. Als der erhoffte schnelle Sieg ausblieb, wurden Schuldige gesucht. Juden wurden sowohl für den militärischen Misserfolg, als auch für die auf Grund der Kriegslage in Deutschland eingetretene Material- und ­Lebensmittelnot verantwortlich gemacht. Sie wurden als Drückeberger, Pazifisten und Profiteure durch Preistreiberei und Lebensmittelwucher beschimpft. Ein besonders heftiger Angriff richtete sich gegen Walter Rathenau, der die Rohstoffabteilung im Kriegsministerium leitete. Als Außenminister der Weimarer Republik wurde er später von einem deutschnationalen Studenten erschossen.

Die Judenzählung im Heer ging vom preußischen Kriegsministerium aus und sollte die Beteiligung jüdischer Soldaten am Krieg überprüfen. Die Zählung fiel in Bezug auf die prozentuale Gesamtbeteiligung und den Fronteinsatz zu Gunsten der Juden aus. Dass vor der Zählung bewusst jüdische Soldaten von der Front in die Etappe zurückverlegt worden waren und dass das positive Ergebnis der Zählung nicht veröffentlicht wurde, legt die Vermutung nahe, dass ihr antisemitische Motive zugrunde lagen. In der Öffentlichkeit blieb die Wahrnehmung bestehen, dass man die Juden gezählt hatte und dass das wohl seinen Grund gehabt haben muss. Diese Zählung, mit der der antisemitischen Agitation der erste Durchbruch im großen Maße gelang, "hatte auf die jüdische Bevölkerung eine verheerende Wirkung: Allgemein herrschte der Eindruck vor, gezeichnet und degradiert worden zu sein" (Bildarchiv 1983, 338). So manchen riss diese Zählung aus seinem Traum von der Zugehörigkeit. Der damals siebzehnjährige Kriegsfreiwillige Ernst Simon, später ein bekannter deutsch-jüdischer Pädagoge, nahm dies als letzten Beweis dafür, "dass wir fremd waren, dass wir daneben standen, besonders rubriziert und gezählt" (in Volkov 1994, 69). Auch Perls berichtet aus den Tagen im Lazarett 1916: "Ich habe einen guten Menschen, unseren neuen Arzt getroffen. Wir reden; er fragt mich nach dem Anti-Semitismus. Ja, es gibt eine Menge, sogar in den Gräben. Aber meist von Seiten der Offiziere" (Perls 1981, 164). Bereits auf der zweiten Seite seiner autobiographischen Assoziationen berichtet er von einem Vorfall im Jahre 1917. Eine Bahnstation wurde bombardiert und zwei Munitionszüge wurden getroffen: "Ich ging ohne Angst und ohne einen Gedanken an meine eigene Sicherheit hinein und versorgte inmitten der explodierenden Munition die Verwundeten. (…) Mein Bataillonsführer war Anti-Semit. Er hatte mir das Eiserne Kreuz schon einmal vorenthalten, doch dieses Mal musste er mich vorschlagen und ich bekam mein Kreuz" (ebd., 2).

Wie alle Soldaten, jüdischer Herkunft oder nicht, hatte auch Perls unter der Behandlung der Offiziere zu leiden, deren "monokelverkleidete Arroganz" (ebd., 168) ohnegleichen war. Die arrogante, brutale bis sadistische Behandlung der einfachen Soldaten und der niedrigeren Ränge durch die Offizierskaste, war ein nicht zu unterschätzendes Motiv für die Militärrevolte, die Ende 1918 im deutschen Heer ausbrach und zur Novemberrevolution und zum Ende des Kaiserreiches führte.

In den letzten Kriegsmonaten wurden noch einmal Durchbruchsversuche unternommen, um die erstarrten Fronten aufzubrechen. Wieder wurden zehntausende von Männern in der "Blutmühle" der Westfront sinnlos geopfert. Perls selbst war in dieser Zeit zum Sanitäts-Oberleutnant aufgestiegen. Wie er schrieb, hatten die höheren Grade genug und gutes Essen, auf Kosten der restlichen Kompanie: "Mein Hauptmann, dieses Schwein, war Alkoholiker. Wir hatten daheim einen ordentlichen Vorrat an Weinen aus Palästina. Ich wurde jeden Monat nach Berlin geschickt, um ein paar Flaschen zu besorgen" (Perls 1981, 178). Perls nahm diese Chance, von der Front wegzukommen, jedes Mal wahr und machte daraus meist einen einwöchigen Aufenthalt in Berlin. Zudem hatte er so Gelegenheit, seiner "hungernden Familie ein paar Lebensmittel mitzubringen" (ebd.). Die Ernährungslage war schon seit langem katastrophal, woran die Lebensmittelblockade der Alliierten zur See einen großen Anteil hatte. Nicht nur die Soldaten waren schlecht ernährt und hungerten oft, auch in der Zivilbevölkerung kostete die Lebensmittelknappheit tausenden von Zivilisten das Leben, wobei in den Hungerwintern besonders viele Kinder starben.

 

Berliner Bohème: Verletzung und Opposition

Da Perls sich bereits als Gymnasiast und Student in avantgardistischen Theaterkreisen bewegt hatte, ist davon auszugehen, dass er bereits in den Kriegsjahren die Treffpunkte der Berliner Bohème frequentierte, auch wenn er in seiner spät erschienenen Life Chronologie das Jahr 1922 für seinen "Eintritt" in die Bohème angibt. Anscheinend war er ein Teilnehmer "am Rande" (L. Perls).63 Dieses "am Rande" unterschied ihn von zahlreichen Gleichaltrigen, die schon in den Kriegsjahren als Künstler aktiv waren und Eindruck machten. Dies traf etwa auf Grosz und Heartfield zu. Perls blieb den größten Teil seines Lebens "am Rande" diverser kultureller, beruflicher und politischer ­Organisationen und versuchte seinen ­eigenen Weg zu finden und zu gehen. Erst in seinen letzten Lebensjahren, an der amerikanischen Westküste, gehörte er zum Zentrum des sogenannten Esalen-­Institutes und ganz zuletzt, in Kanada, war er der alleinige Mittelpunkt der von ihm dort initiierten Lebens- und Therapie­gemeinschaft.

Auch die Erwähnung von Perls, dass die Berliner Bohème, zu der er sich selbst zählte, sich zuerst im Café des Westens und nach dessen Schließung im Romanischen Café traf (vgl. Perls 1981, 79), ist für mich ein Hinweis darauf, dass er sich schon früh in diesen Kreisen bewegt hat. Vor und während des Krieges war es das Café des Westens, in dem sich die künstlerische und geistige Avantgarde traf und hier fand ihre gegenseitige Erziehung und gemeinsame Radikalisierung statt, die auch die Spaltung in Kriegsgegner und anfängliche Kriegsbefürworter wieder aufhob. Ernst Blass schrieb über die Bedeutung des Cafés für die Bohème: "Es war ein Zufluchtsort und ein unparlamentarisches Parlament. Auch der Furchtsamste, Schweigsamste lernte das Reden und den Ausdruck. Man lernte sich auf das zu besinnen, was einem wirklich am Herzen lag. Es war eine Erziehung zur Gefühlswelt. (…) Was lag in der Luft? In der Luft lag vor allem van Gogh, Nietzsche, auch Freud, Wedekind. Gesucht wurde ein postrationaler Dionysos. Van Gogh: Das war der Ausdruck und das Erlebnis … als flammende Konzentration. (…) Nietzsche: Der Mut zum eigenen Selbst und eigenen Erlebnis; Freud: Die Tiefe und Problematik des eigenen Selbst" (Blass in Siepmann 1977, 24).

In den Kriegsjahren wurden die antibürgerlichen Tendenzen durch die Realität des Krieges radikalisiert und zunehmend politisiert. Während in diesen Jahren die Kriegsgegner der Münchener Bohème, Gustav Landauer und Erich Mühsam, politisch an einem nietzscheanisch-messianischen Anarchismus orientiert waren, bildete ab 1918 die Berliner Gruppe um die Brüder Herzfelde, Georg Grosz und Franz Jung den linken Flügel der Dada-Bewegung und sympathisierte mit der gerade entstandenen Kommunistischen Partei. Von den später als Expressionisten bezeichneten Künstlern und Schriftstellern aus dem Berliner Café des Westens gehörten Else Lasker-Schüler, Ludwig Meidner, Theodor Däubler und Samuel Friedlaender/Mynona, zu ihren Freunden (vgl. Siepmann ebd., 18).

Wieland Herzfelde beschrieb die der politischen Radikalisierung zugrunde liegende persönliche Betroffenheit: "Nicht nur Menschenleben vernichtete der Krieg, sondern auch einmalige und große Begabungen; und das erschien uns als das Furchtbarste. Franz Marc, der ‚blaue Reiter', die jungen Lyriker Georg Trakl, Ernst Stadler, Alfred Lichtenstein, die Münchner Maler Weisgerber und Macke - sie waren gefallen, zerfetzt. Und den meisten von uns drohte das gleiche. Wir nannten es nicht Schicksal, sondern Mord, Verbrechen" (in ebd., 25).

Paul Scheerbart, ein Freund Mynonas, trat in einen Hungerstreik und starb an dessen Folgen im Oktober 1915. Max Beckmann, der anscheinend unter ähnlichen Bedingungen wie Perls im Sanitätsdienst tätig war, verfiel "unter dem Eindruck der grauenhaft zugerichteten Giftgasopfer und der verstümmelten Verwundeten und Leichen … in tiefe Depression und erlitt einen Nervenzusammenbruch" (Rochard Hg. 1989, 60). Ernst Toller, Alfred Kubin, Oskar Maria Graf, Ernst Ludwig Kirchner, Otto Pankok, Heinrich Vogeler, Walter Hasenclever, Franz Jung, Johannes Baader, Georg Grosz und John Heartfield erlitten Nervenzusammenbrüche und wurden zum Teil in Nervenheilanstalten eingeliefert. Grosz schrieb im Januar 1917: "Mein Menschenhass ist ins ungeheure gewachsen … ich durchschreite die blanke Hölle" (in Schneede 1989, 28). Hier entstand Kunst aus Verletzung, aus Abscheu und aus Hass, Kunst die schneiden wollte, um das Abscheuliche in der Gesellschaft und im Menschen sichtbar zu machen. Und hier ballten sich Kräfte gegen die konkreten gesellschaftlichen Repräsentanten der für das Kriegselend verantwortlichen Macht und gegen diejenigen zusammen, die mit ihr kollaborierten und sie weiter am Leben erhielten.

Doch erst einmal dominierte gegen Kriegsende in den Avantgardekreisen der ekstatische, der messianische Expressionismus. Die Erfahrung des Kriegsgrauens mischte sich mit einer tiefen Menschenliebe und dem Willen zur Erneuerung des menschlichen Zusammenlebens und wurde zu einer kreativen, politischen wie künstlerischen Energie, die sich noch parteienabhängig als sozialistisch in einem gemeinschaftlich-brüderlichen Sinne verstand. Der Schriftsteller Ernst Toller, später einer der politisch-militärischen Führer in den Kämpfen um die Münchener Räterepublik, erinnert genau seinen Erweckungsmoment, als er wieder einmal an der Front auf eine Menschenleiche traf:

"Ein toter Mensch ist hier begraben. Ein - toter - Mensch. (…) Und plötzlich, als teile sich die Finsternis vom Licht, das Wort vom Sinn, erfasse ich die einfache Wahrheit Mensch, die ich vergessen hatte, die vergraben und verschüttet lag, die Gemeinsamkeit, das Eine und Einende.

Ein toter Mensch.
Nicht: ein toter Franzose.
Nicht: ein toter Deutscher.
Ein toter Mensch"
(Toller 1994, 52).

Hier liegen die Ursprünge des später oft kritisierten oder sogar verlachten "Oh-Mensch"-Pathos vieler Expressionisten. Der Maler Conrad Felixmüller beschrieb in flammenden Worten den inneren Aufruhr:

"In uns war Ungeduld fürs Leben - nicht zum Sterben. Kampf dem KRIEG - nicht dem FEIND! Widerstand, Aufstand, Revolution, Frieden. Nicht mit Gott für Kaiser und Reich, … nicht Heldentod für Vaterländer, Erzgruben, Kornkammern. Seid umschlungen Millionen! MENSCHHEIT - FRIEDEN! Nicht Traum, sondern das Heute - sofort!" (in Rochard Hg. 1989, 138).

Diese existenziell menschlichen Erfahrungen und diese Ungeduld fürs Leben, ließ die künstlerische Intelligenz Berlins bei Kriegsende für eine radikale gesellschaftliche Umgestaltung eintreten. Mit dieser Vorerfahrung erlebten sie die Ereignisse und Enttäuschungen im Rahmen der deutschen Novemberrevolution abermals als Trauma, das ihr "inneres Brennen" nicht zur Ruhe kommen ließ.

 

Kriegstrauma

"1914 - The world explodes. Life in trenches agony. Desensitized.
Horror of living and horror of dying" (Perls 1993, 6).

"Meine Zeitrechnung beginnt am
4. August 1914. Von da ab stieg das Barometer: 13 Millionen Tote,
11 Millionen Krüppel, 50 Millionen Soldaten, 6 Milliarden Geschosse,
50 Milliarden Kubikmeter Gas.
Was ist da persönliche Entwicklung? Niemand entwickelt sich da ‚persönlich'. Da entwickelt etwas ihn"
(Erwin Piscator in Hepp 1992, 148).

Perls' Altersgenossen Otto Dix und Georg Grosz führten in ihrer Kunst das Hässliche des Krieges und der Menschen, die diesen Krieg gegeneinander führten, drastisch vor. Kunst war für beide sicherlich auch eine Art, mit dem Erlebten, mit dem Trauma umzugehen. Alle drei jungen Männer gehörten zur "Generation der seelisch Kriegsverletzten" (Roters in Rochard 1989, 32): "Das Trauma, das sie erlitten haben, die Narbe, die als Zeichen der Verwundung ihres Selbstbewusstseins sichtbar übrigbleibt, prägt den Beginn ihrer Entwicklung. Das Trauma ist nicht nur Ausgangspunkt, sondern auch Antriebskraft für die Eigenart ihrer Mitteilung und der Form, die sie dafür finden" (ebd., 33).

Was Perls in den Kriegsjahren an der Front erlebt hat, verbitterte ihn sein ganzes Leben lang zutiefst.64 Zudem verlor er durch den Krieg seinen besten Freund und seine "Freundschaften nach dem ersten Weltkrieg und in Südafrika waren nie tief genug, um zu gegenseitigem Vertrauen zu führen" (Perls 1981, 264). Seine Herzkrankheit wurden durch eine Lungenentzündung, die er sich in den Frontgräben zugezogen hatte und das im Krieg begonnene Rauchen verschlimmert. Diese Herzprobleme waren möglicherweise auch durch seine Lebenserfahrungen mitbedingt. Lore Perls hat davon gesprochen, dass er nach der Rückkehr aus dem Krieg "verzweifelt und zynisch und ziemlich desillusioniert" (L. Perls 1997, 123) war, und wenn sie in Bezug auf die Mitte der zwanziger Jahre von seiner Hoffnungslosigkeit und seinem Zynismus sprach, so lässt sich dies sicherlich nicht losgelöst von den Kriegserfahrungen betrachten.65 Auf den Krieg bezogen schrieb Perls selbst: "1914 - The world explodes. Life in trenches agony. Desensitized. Horror of living and horror of dying. Confusing" (Perls 1993, 6).

Fritz Faiss, ein Bauhausschüler und später in den USA Universitätsprofessor, glaubte ebenfalls an ein starkes Kriegstrauma bei Perls. Er ging davon aus, dass Perls, solange er im Sanitätsdienst aktiv war, sein inneres Gleichgewicht halten konnte: "But when it was over - this extreme waste and the injuries to his own inner self - it was a shock he had to overcome. He was not able to do it on his own. He needed an analyst and he couldn't find one. Later he met a man he trusted - I think it was Wilhelm Reich - and he said that that was the first time that he trusted a man" (Faiss in Gaines 1979, 5).

Die Forschung in Bezug auf die Traumaverarbeitung (Fischer et.al. 2003)66 geht davon aus, dass die psychische Belastung geringer ist, wenn der betroffene Mensch in irgend einer Form in der extrem belastenden Situation aktiv sein kann. Da Perls Sanitäter war, hatte er während und nach den Kämpfen wohl in der Regel einiges zu tun und auch die Möglichkeit in der letzen Kriegsphase, so oft wie möglich zwischen der Front und Berlin zu wechseln, wird Entlastung geschaffen haben. Extrem belastend für die Frontsoldaten waren anscheinend die Wartezeiten mit oder auch ohne Beschuss in den Gräben, die in den schlechten Jahreszeiten knietief voll Wasser standen. Die Soldaten versanken zu Tausenden in diesem Morast, mussten manchmal mit Seilen wieder herausgezogen werden und viele fanden verletzt in Wasserlöchern den Tod. Die Folge von nur drei bis vier passiven Tagen im Graben, zumeist unter gelegentlichem Trommelfeuer, war in der Regel totale Erschöpfung. Die Soldaten machten in diesen Fällen auf die Beobachter einen "gebrochenen Eindruck" (Schmidbauer 1998, 54). Die Frontsoldaten waren in Kampfphasen wechselnd aktiv und passiv, sowohl Täter als auch Opfer und entsprechend gab es immer wieder Möglichkeiten zu Handeln, zu töten, zu überleben, jemanden zu retten. Dass Perls bereits auf der zweiten Seite seiner autobiographischen Assoziationen von dem Eisernen Kreuz berichtet, das ihm wegen seines mutigen Einsatzes während eines gefährlichen Trommelfeuers verliehen wurde, verweist auf die mit dieser Auszeichnung verbundene Aufwertung und seinen Stolz darauf.

In zahlreichen Kriegserinnerungen ist nachzulesen, dass die Männer noch bis zu zehn Jahren "Flash Backs" bzw. unkontrollierbare und belastende innere Visionen von den Kämpfen hatten und unter diversen nervösen und depressiven Alltagsstörungen litten, die heute unter dem Symptombild "Posttraumatic Stress Disorder" zusammengefasst werden (vgl. Fischer et.al. 2003).

Otto Dix sagte in einem Gespräch: "Nun ist es so - man merkt ja nicht, als junger Mensch merkt man das ja gar nicht, dass man im Inneren noch belastet war. Denn ich hab jahrelang, mindestens zehn Jahre lang immer diese Träume gehabt, in denen ich durch zertrümmerte Häuser kriechen musste, durch Gänge, durch die ich kaum durchkam. Diese Trümmer ­waren fortwährend in meinen Träumen" (in Karcher 1992, 37).

Wer einen so langen Zeitraum wie Perls an der Front verbracht hat, wird chronisch traumatisiert nach Hause gekommen sein. Zu den typischen Symptomen einer Kriegstraumatisierung zählt auch die Vermeidung, das "numbing", das von leichten Formen einer emotionalen Anästhesie bis zu "frozen states" (M. Horowitz) und apathisch-depressiven Erstarrungszuständen reichen kann. Schmidbauer (1998) benutzt in diesem Zusammenhang den Begriff "psychische Zentralisierung". Hiermit meint er eine Reduktion der emotionalen Schwingungsfähigkeit und eine Reduktion der Phantasietätigkeit, das Abnehmen sozialer Hemmungen und Schamgrenzen, sowie ein abnehmendes Interesse an der Umwelt und Schwierigkeiten in engen emotionalen Beziehungen zu leben (vgl. Schmidbauer ebd., 70f). Natürlich hängt der Verarbeitungsprozess von den privaten wie gesellschaftlichen Zuständen ab, die nach der Heimkehr angetroffen werden.

Perls schrieb in Bezug auf sich selbst von Desensitivierungen und von dem "dicken Fell" (Perls 1981, 257), das er sich an der Front zugezogen habe. Wie bei den meisten Traumatisierten, kam es möglicherweise auch bei Perls zu seelischen Verhärtungen und Panzerungen, zum Aufbau von Abwehrstrukturen, die verhindern sollten, dass die nicht verarbeiteten oder unerträglichen Bilder und Gefühle das Ich überfluteten. Perls hat im Laufe seiner langjährigen psychoanalytischen Ausbildung versucht, Erlösung für diese Probleme zu finden. Als Lehranalysand suchte er nach einer Möglichkeit, die Desensitivierungen bzw. Zentralisation rückgängig zu machen und seine Lebendigkeit und Erlebnisfähigkeit wiederzugewinnen. Wir stoßen hier auf Themen, die für die Entwicklung der Gestalttherapie von zentraler Bedeutung waren. Perls hatte mit Depressionen zu kämpfen und er hat sein ganzes Leben lang, privat und als Therapeut, Weinen und das Schmelzen von emotional-körperlichen Panzerungen zugelassen und gefördert (vgl. Perls 1981, 256). Freuds Begriff der Trauerarbeit schätzte er sehr, weil Freud in seiner "großartigen Arbeit über Trauer" (ebd., 309) von einem für das Überleben wichtigen Prozess und nicht lediglich einem Entladungsmoment ausging. Noch im hohen Alter hat er am Esalen-Institut in Kalifornien auf Kollegen und Methoden negativ reagiert, die schnelle Heilung unter Umgehung von Schmerz und Trauerverarbeitung versprachen.

Die Lehranalysen bei Happel und Harnik in den zwanziger Jahren waren für einen Mann, der auf der analytischen Couch auch auf der Suche nach Erlösung von seinen Kriegstraumatisierungen war, zu abstinent, zu neutral; sie erreichten ihn nicht. Es ist nicht verwunderlich, dass Perls erst in Wilhelm Reich einen Analytiker fand, der "zu ihm durchdrang" (Perls 1981, 50). Reich, selbst Kriegsteilnehmer im österreichischen Heer, war um 1930 mit der Weiterentwicklung seiner Charakteranalyse beschäftigt, bei der mit einem viel direkteren Kontakt zwischen Analytiker und Analysand gearbeitet wurde, als es zu dieser Zeit und oftmals heute noch in freudianischen Analysen üblich ist. Reich ging es um das Auflösen von Panzerungen und Widerständen, um ein wieder in Kontakt kommen mit Erinnerungen, Empfindungen und weggesperrten Gefühlen. Vielleicht kann die Entwicklung der charakteranalytischen Technik ab Mitte der zwanziger Jahre auch als Selbstheilungsversuch des durch den Krieg seelisch verletzten Frontsoldaten Reich betrachtet werden, worauf ich an späterer Stelle näher eingehen werde.

 

Anmerkungen

51 Als in der Stadt Löwen beispielsweise aus Häusern heraus anscheinend vorbereitet auf die einmarschierenden deutschen Truppen geschossen wurde, statuierte man ein Exempel. Die Häuser, aus denen geschossen wurde, steckten die deutschen Truppen in Brand, so dass es in allen Stadtteilen Löwens brannte. Zahlreiche Studenten und Geistliche wurden mit der Beschuldigung, sie seien Rädelsführer, sofort erschossen, ebenso alle mit Waffen vorgefundenen Bürger. Man nahm Honoratioren der Stadt als Geiseln, um sie zu erschießen, wenn die Angriffe aus der Bevölkerung nicht aufhörten. Die gelegten Brände zerstörten einen großen Teil der alten Stadt Löwen und vernichteten die Universitätsbibliothek mit

250000 kostbaren Hand- und Druckschriften (vgl. Heydecker 1997, 113f).

52 Mitteilung des Krankenbuchlagers Berlin vom 4. 7. 1997.

53 Sloterdijk zieht eine Linie von der Entwicklung der Gasgranate zur systematischen "atmoterroristischen" Zerstörung von Lebensumwelten bis zu den Vernichtungsaktionen durch Gaskammern in deutschen Konzentrationslagern und zieht eine andere Linie bis zu den amerikanischen Napalmangriffen in Vietnam und den Abwürfen der Lungenbrecherbomben Blue 82 in Irak und Afghanistan.

54 Haber gehörte als deutscher Jude zur Mehrheit der deutschen Wissenschaftler, die im Ersten wie im Zweiten Weltkrieg ihre "neutrale Wissenschaft" in den Dienst der deutschen Militär- und Vernichtungspolitik gestellt haben.

55 "Das Luftattentat des Gasterroristen erzeugt im Angegriffenen die Verzweiflung, durch Nichtunterlassenkönnen der Atmung zur Mitwirkung bei der Auslöschung des eigenen Lebens gezwungen zu sein" (Sloterdijk ebd., 21).

56 Gelbkreuz, eine ölige Flüssigkeit, die beim Platzen der Geschosse versprüht wird, "bleibt im Gelände haften, durchdringt die Lederstiefel und Uniformen und bildet überall am Körper schmerzhafte Blasen und schlecht heilende Wunden" (Heydecker ebd., 282). Zu den Wirkungen von Gelbkreuz gehörten schlecht heilende Entzündungen an den Augen und Atmungsorganen.

57 Das "Gunfire" des englischen Originaltextes meint Geschütz- oder Kanonenfeuer und nicht das in der deutschen Übersetzung benutzte "Gewehrfeuer". Gewehrfeuer machen keine Volltreffer, direkten Treffer oder direct hits von Sanitäts-Unterständen. Entsprechend habe ich die Begriffe ausgetauscht.

58 Im Original heißt es: "sobbed my heart out" (vgl. Perls 1969, 165).

59 In den Unterlagen des Krankenbuchlagers Berlin finden sich Angaben über eine stationäre Behandlung des Sanitätsgefreiten F. Perls, Mitglied der 5. Kompanie des Pionier Regiments 36, vom 16. 4. 1916 bis zum 26. 4. 1916 im Feldlazarett 7, Roubaix.

60 Er hat sich wahrscheinlich in diesem Fall einweisen lassen, da er ein gutes Verhältnis zu diesem Arzt hatte, von dem er sich anscheinend respektvoll behandelt fühlte. An anderer Stelle schreibt er: "Ich habe mich immer geschämt, wenn ich krank war. Es war wie ein Stigma. Selbst an der Front verschwieg ich lieber eine Mandelentzündung mit hohem Fieber als eine derartige ,Schwäche' zuzugeben" (Perls 1981, 261).

61 Aus einem Flugblatt, das im Herbst 1918 in Berlin verteilt wurde, in dem den Juden die Schuld am Krieg gegeben wurde (vgl. Adler 1988, 137).

62 Es gab durchaus Stimmen in Deutschland und Österreich zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, die sich gegen den Antisemitismus aussprachen, weil der verhindere, dass die der deutschen Sprache und Kultur zugeneigten Massen der osteuropäischen Juden "als eine Erweiterung der deutschen Machtstellung bis tief in das Gebiet fremder Völker und Reiche" (in Adler 1988, 113) genutzt werden können.

63 Milan Sreckovic, der auf Grund seiner biographischen Gespräche mit Lore Perls Einblick in dieses Thema hat, vertritt ebenfalls diese Ansicht.

64 "He was a medical officer in the first World War, and he was heavily involved in gas warfar. And what he saw, he said one time, utterly, utterly embittered him all his life" (Zeff in Gaines 1979, 4).

65 "Fritz war ein hoffnungsloser Zyniker. Während des ersten Weltkrieges war er verwundet worden und hatte eine Lungenentzündung. (…) Das trug wahrscheinlich dazu bei, dass er später in Afrika emphysemisch wurde und Schwierigkeiten mit dem Herzen bekam. Aber das kam natürlich vor allem vom Rauchen, womit er in den Schützengräben angefangen hatte, als es nicht genug zu essen gab" (L. Perls 1997, 49).

66 Zur Forschung in Bezug auf Psychotraumatologie und Traumatherapie vergleiche das umfassende Lehrbuch von Fischer et.al. 2003.

 

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Foto: Bernd BocianBernd Bocian

 

Dr. Bernd Bocian

Bernd Bocian, Dr. phil., Jahrgang 1954, Gestalttherapeut und Psychotherapeut. Weiterbildung in Reichianischer Körperarbeit und  Tiefenpsychologischer Psychotherapie. Langjährige Arbeit in psychosozialen Beratungsstellen der AWO-Düsseldorf  und in freier Praxis im DIGS (Düsseldorfer Institut für Gestaltanalyse und Supervision). Von 1985 bis 2000 Redaktionsmitglied der Fachzeitschrift »Gestalttherapie« der DVG. Diverse Veröffentlichungen zum historischen und aktuellen Verhältnis von Psychoanalyse und Gestalttherapie (u.a. B.Bocian/F.M. Staemmler Hg.: Gestalttherapie und Psychoanalyse. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 2000). Lebt mit Frau und Tochter in Genua, Italien. Derzeitige Interessen: Psychologie der Emigrationserfahrung, Psychotraumatologie.

Hinweis: Der obige Text ist ein Vorabdruck aus Bernd Bocians Buch »Fritz Perls in Berlin 1893 – 1933: Expressionismus – Psychoanalyse – Judentum«, das im Frühjahr 2007 in der Edition des Gestalt-Instituts Köln/GIK Bildungswerkstatt erschienen ist. Hier finden sie weitere Informationen zum Buch.

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