Wie geht es Ihnen?
01. Könnte besser sein (siehe unten:
Leseprobe!)
02. Sich selbst im Wege stehen
03. Was sich ändern läßt und wie man klarkommt und
wie nich
04. Kontakt aufnehmen oder verweigern
05. Angemessen handeln oder unangemessen
06. Sinnvolle Konflikte und sinnlose
Lernen Sie sich kennen: Die Pro Change©
Potentialanalyse
07. Vorbemerkung
07. Instrument
07. Testbögen
07. Auswertungsbögen
08. Interpretation
08. 1. Stufe: Das Harmonie-Chart auswerten
08. 2. Stufe: Das Profil-Chart auswerten
08. 3. Stufe: Kontaktmuster herausfinden
08. 4. Stufe: Verhaltensmuster herausfinden
08. 5. Stufe: Konfliktmuster herausfinden
Chancen zum besseren Klarkommen
09. Akzeptieren - gerade auch die Schwächen
10. Schwächen in Stärken verwandeln
11. Bei sich selbst anfangen
Grundlagen
12. Gestalttherapie
01. Könnte besser sein
"Wie geht's?" Der eine sagt: "Es muß." Der andere: "Geht so." Ein dritter behauptet: "Danke, gut!" und denkt: "Beschissen." Der vierte meint ausweichend: "Könnte besser sein." Der fünfte orakelt: "Darf mich nicht beklagen."
Nein, wir dürfen uns nicht beklagen. Täglich zeigen uns die Nachrichten, wie gut wir es haben: Anderswo auf der Welt herrschen Krieg, Elend und Hunger. Und aus den Geschichtsbüchern wissen wir: Früher mußten die Menschen härter arbeiten, bekamen keine Sozialhilfe und keine Rente, waren nicht arbeitslosenversichert und fanden kein hypermodernes Gesundheitswesen vor, sie starben früh. Sie heirateten Personen, die die Eltern ausgesucht hatten und durften sich nicht scheiden lassen. Sie ergriffen den Beruf des Vaters, ob er ihnen paßte oder nicht. Und weil sie kein elektrisches Licht und kein Fernsehen hatten, langweilten sie sich, sobald die Sonne unterging.
Dürfen wir uns wirklich nicht beklagen? Alle Informationen nützen nichts: Uns prägt das Gefühl, gehetzt zu sein und keine Zeit zu haben. Wir klagen über die Arbeit. Wir regen uns auf über Kürzungen in den Sozialleistungen. Wir werden nicht glücklich mit den Partnern, die wir uns selbst ausgesucht haben. Die Berufe unserer Neigung stellen sich als Scheiß-Jobs heraus. Wir können Gene manipulieren, finden jedoch keine Antwort auf die Frage, in wie weit wir das dürfen. Wir werden so alt wie nie, aber weder wissen die Alten etwas mit sich anzufangen, noch weiß der Rest der Gesellschaft, was er mit den Alten anfangen soll.
Unsere alltäglichen Handlungen werden von einer Art "kulturellen Schizophrenie" begleitet. Wir essen fast food und klagen, wie ungesund das sei. Wir ziehen uns Videos rein und behaupten, es würde uns selbst dumm (andere aggressiv) machen. Wir fahren Auto und sind uns sicher, daß das unsere Umwelt zerstört. Wir rauchen und beteuern, dies durchaus nicht gern zu tun. Wir fahren in Urlaub, aber wir erholen uns nicht.
Keine Frage: Es könnte besser sein. Die meisten Deutschen sagen dies zu sich, ob sie es aussprechen oder nicht. Die Frage lautet: Was hindert uns daran, es uns besser gehen zu lassen?
Diese Frage verändert schon etwas: Sie zeigt uns, daß das "Wie-es-uns-geht" nicht einfach ein Schicksal ist. Wir sind ja auch noch selbst mit von der Partie. Wie es uns geht, das bestimmen wir mit. Natürlich bestimmen wir es nicht allein. Es gibt äußere Umstände. Es gibt die Mitmenschen. Allerdings sind wir selbst ein wichtiger Faktor in unseren Umständen und in unserem Familien-, Freundes- und Kollegenkreis.
Nochmals: Was hindert uns daran, es uns besser gehen zu lassen? Dieser Frage zielt darauf, die Blockaden ausfindig zu machen, die uns daran hindern, es uns gut gehen zu lassen. Denn angesichts der allgemein guten Rahmenbedingungen in den westlichen Industriestaaten können wir die Blockaden schlecht in äußeren Umständen - Hunger, Elend, Krieg usw. - erblicken. Wir müssen uns schon mit uns selbst auseinandersetzen.
Mit diesem Buch möchte ich Sie in die Auseinandersetzung mit sich selbst führen. Das ist kein einfacher Weg. Es wird sich die eine oder andere schmerzliche Erfahrung oder Einsicht ergeben. Das Ziel dabei ist jedoch unverrückbar: daß Sie besser klarkommen.
"Besser klarkommen", damit meine ich: Besser mit sich klarzukommen, um zufriedener und glücklicher zu werden. Besser mit den Mitmenschen klarzukommen, um in Beruf, Familie und Freizeit weniger Mißverständnisse, weniger gegenseitige "Anmache", weniger sinnlose Konflikte zu haben - dafür mehr Freude an der Geselligkeit und mehr Erfolg im Beruf.
Ich weiß natürlich, daß Ihnen von der Tagespresse über die Monatsmagazine bis hin zu einem breitgefächerten Bücherangebot viele Ratgeber versprechen, Ihnen bei der Gestaltung eines glücklicheren oder erfolgreicheren Lebens behilflich zu sein. Was berechtigt mich dazu, Ihnen etwas zu versprechen, das schon andere nicht einhalten konnten? Gibt es noch etwas, das nicht gesagt wurde?
Das, was mich an den mir bekannten Ratgebern immer wieder stört, ist, daß sie mir sagen wollen, wie ich sein "sollte". Die einen raten mir, sanft und nachgiebig zu sein. Die anderen meinen, ich sollte aggressiv und egoistisch sein. Wieder andere behaupten, wenn ich nur selbstbewußter wäre, würde ich Erfolg haben. Oder es wird mir gesagt, ich könnte alles, was ich nur "wollte" - wenn ich es nicht schaffe, habe ich eben nicht stark genug "gewollt". Keiner sagt mir, wie ich "bin". Und was zu tun möglich ist - so wie ich nun einmal bin.
Genau das möchte ich Ihnen anbieten: Ich möchte Sie dazu anleiten, sich selbst kennen zu lernen. Dann sollen Sie mit sich Freundschaft schließen. Sie sollen nicht versuchen, anders zu sein, als Sie sind: anders sein, weil das angeblich erfolgreicher ist oder zufriedener macht. Vorsichtig werde ich Sie dabei begleiten, daß Sie überlegen, was zu Ihnen paßt. Was Sie wirklich möchten und was Sie wirklich wollen. Erst dann können Sie für sich entscheiden, was Ihnen gut tut. Wenn wir gemeinsam diesen Punkt erreicht haben, brauchen Sie meinen Rat nicht mehr. Sie werden allein besser klarkommen.
Es wird einem nichts geschenkt in dieser Welt. Bis zu dem Punkt zu gelangen, an welchem Sie besser klarkommen, ist harte Arbeit. Den Fragebogen auszufüllen, dauert zwar nur eine Viertelstunde. Aber die Auswertung wird Sie nicht nur mit den Seiten an Ihnen bekannt machen, die Sie mögen. Halten Sie das aus, werden Sie am Ende belohnt - durch Sie selbst.
Stefan Blankertz, promovierter Soziologe und
langjähriger Creative Director in einer Werbeagentur, leitet
zusammen mit seiner Frau das Institut »Pro Change®
PersonalentwicklungsGmbH« für Mitarbeiter- und
Führungskräfteschulung in Pulheim bei Köln. Aus den
Erfahrungen mit »Pro Change« heraus ist das vorliegende
Buch entstanden.
Und hier finden Sie Informationen zum ersten Pro-Change-Buch:
"Wenn der Chef das Problem
ist".
Kontakt: Pro Change® PersonalentwicklungsGmbH, Fon: 02238-963640,
Fax: 02238-963641, Homepage: http://www.pro-change.de, E-Mail: info@pro-change.de